Ich lasse mich gerade herausfordern. Es gibt eine Blogparaden-Parade, eine Mega-Aktion, bei der 105 verschiedene Themen von ebensovielen Menschen als Herausforderung zum Blog schreiben gestellt werden. Ich habe davon gestern erfahren und beschlossen bis Anfang September an so vielen Blogparaden wie möglich, teilzunehmen. Gestern habe ich den ersten Beitrag fertig gestellt, heute morgen folgte der Zweite und dies ist Nummer drei. Wer die gesamte Auswahl an Blogparaden sehen will, kann gerne bei Judith Peters unter Blogparaden-sommer-2024 stöbern und vielleicht ist ja auch was für dich dabei.
Das Thema dieses Beitrag hat Gabi Kremeskötter hier bereitgestellt und es hat mich natürlich direkt angesprungen. Dies ist ein Blog, wo es ums kreative Schreiben geht und klar liegt es da nahe, euch mein neues Schreib-Projekt vorzustellen.
Fortsetzung folgt
Mein Neues Schreib-Projekt ist die Fortsetzung des alten. Wer meinen Blog oder meine Social-Media-Accounts verfolgt, weiß, dass ich soeben meinen Debütroman veröffentlich habe: „Ansgar von Briant – Der Freund des Königs„. Herausgekommen ist das Buch im Juni 2024.
Aber der Roman ist kein Einzelwerk, sondern der Erste einer mindestens dreibändigen Reihe. Deshalb war es keine Frage, wo es weitergeht. Mein neues Schreib-Projekt startet, wo Projekt eins endete. Ich versuche nahezu nahtlos anzusetzen und weiter zu schreiben.
Mehr als ein Arbeitstitel
Der Titel steht schon länger fest und ist voraussichtlich mehr als nur ein Arbeitstitel, denn das Cover von Band zwei trägt ihn schon. (Ja, das Cover ist schon fertig!) Und mir gefällt es ALso der Titel und das Cover. Der Titel meines neuen Schreib-projektes lautet:
Ansgar von Briant – Wolkenstein
Was es mit dem Wolkenstein auf sich hat, verrate ich noch nicht. Wer Band 1 aufmerksam gelesen hat, weiß es aber vielleicht schon.
Und? Schon angefangen?
Jap. Und wie. Die ersten Sätze und Szenen habe ich schon geschrieben, bevor Band eins fertig war. sozusagen dann, wenn ich auf die Testleser oder den Lektor warten musste.
Nachdem ich Projekt eins an den Selbstpublishanbieter zum Druck abgegeben hatte, habe ich mir dann eine einwöchige Auszeit aus dem Alltag gegönnt und den zweiten Band nochmal ausführlich geplottet. Für die, die nicht wissen, was plotten in diesem Zusammenhang bedeutet: Der Plot ist das engliche Wort für die Handlung der Geschichte. Und plotten bedeutet entsprechend, dass man sich die einzelnen Handlungsabläufe überlegt, Eckpunkte festlegt und in meinem Fall besonders abstimmt, welcher Handlungsstrang wann dran ist und wann sich die Fäden wieder zusammendröseln oder entwirren.
Tatsächlich habe ich in der einen Woche im Schriftstellerhaus in fast absoluter Ruhe diesen Prozess zügig vorantreiben können, so dass ich am Ende eine Übersicht über Szenen und Kapitel hatte, die chronologisch geordnet und den einzelnen Perspektiven zugeordnet war und die ich so in mein Schreibprogramm übernehmen konnte. Cool ist dabei, dass die zwei Software-Programme, die ich nutze, kompatibel sind und ich meine Planung aus plottr einfach in scrivener überspielen konnte. Ein Knopfdruck und plottr produziert ein Scrivener-Dokument, in dem meine Szenen und alles angelegt sind und meine Informationen von Charakteren etc übernommen werden. Sehr praktisch.
In welcher Phase des Projekts bin ich jetzt?
Seit die Planung steht, bin ich tatsächlich zum Schreiben gekommen und hab auch die „alten“ Szenen schon integriert, so dass ich jetzt im Ersten Drittel ganz gut voran komme. Stand heute Abend habe ich mehr als 25.000 Worte geschrieben, was etwa 100 Buchseiten entspricht. Mit dem Fortschritt bin ich tatsächlich zufrieden. Auch wenn ich nicht jeden Tag dazu komme, weiter zu schreiben, schaffe ich im Durchschnitt ungefähr meine 1000 Worte pro Tag, die ich angepeilt habe. Der Schnitt ist ganz okay, berühmte Autoren schreiben zwar oft 2000 Worte oder mehr am Tag (Stephen King zum Beispiel! Wenn ich gut drauf bin und Zeit habe, gibt es auch Tage, an denen ich 2000 + schaffe, aber dann muss alles perfekt laufen und ich bekenne: das kann ich eben nicht jeden Tag reproduzieren!), aber Sommerset Maugham liegt zum Beispiel auch bei etwa 1000 Worten am Tag und Hemingway sogar nur bei 500 Worten pro Tag. Aber letztlich ist die Wortzahl auch nur eine ungefähre Größe, mit der ich abzuschätzen versuche, ob ich den Zeitplan, den ich mir selbst gegeben habe, in etwa einhalten kann.
Der Plan ist nämlich bis Ende Januar die Rohfassung mehr oder weniger fertig zu haben. Und ja ich weiß, dass ist ein ambitioniertes Ziel, aber es ist machbar. Und wenn ich doch einen Monat länger brauche, geht die Welt ja auch nicht unter. Eine Deadline durch einen Verlag habe ich nicht. Aber ich weiß, dass meine Leser, also die, die Band eins schon verschlungen haben, ziemlich sehnsüchtig auf Band zwei warten. Das motiviert mich und treibt mich an. Und was gibt es schöneres, als für Leser zu schreiben, die Nachschub erwarten? Besser geht es nicht!
Gibt es Schwierigkeiten oder Hürden?
Die größte Hürde ist zur Zeit tatsächlich der innere Schweinehund. Das blöde Vieh will mich immer abhalten, mich wirklich auf den Hosenboden zu setzen und zu schreiben. Wenn ich es erstmal schaffe, gegen Hitze, Müdigkeit und alle möglichen Sachen anzukommen, die mich in die Knie zwingen wollen, dann läuft es meist wie am Schnürchen. Aber dummerweise ist es im Moment ständig zu warm für meine Bedürfnisse, über 30 Grad am Tag ist einfach nicht meine Komfortzone, selbst nachts über 20 Grad ist nicht wirklich hilfreich für erholsamen Schlaf. Sprich ich bin ständig müde und echt fertig. Selbst der Ventilator hilft da nur bedingt.
Und natürlich gibt es noch so schnöde Dinge, wie Haushalt, Einkaufen, Arzttermine, Physiotherapietermine (ich hatte mir den Ringfinger gebrochen und sechs Wochen stillhalten tun einem Finger bzw. der ganzen Hand nicht gut. Ich trainiere fleißig, aber es ist echt noch hinderlich. Zum Glück nicht beim Schreiben, denn ich bin eh kein Zehnfingersystemmensch)… äh, wo war ich stehen geblieben? Ach so… also all diese blöden Alltagsdinge, die mich alle abhalten wollen zu der Zeit zu schreiben, zu der es erträglich ist, nämlich in den frühen Morgenstunden, sind schon sehr lästig. Ab Mittag geht dann gerade eh nur noch wenig, weder Schreiben noch Haushalt….
Wie und wann ist die Idee für mein neues Schreibprojekt entstanden?
Tja, da hat es einfach PUFF gemacht.
Aber im Ernst, im Grunde war es so. Plan war, vor etwa sechs Jahren, eine Geschichte in einem Buch zu Ende zu schreiben. Bis dahin hatte ich jahrelang ein textbasiertes Rollenspiel geschrieben, dass gefühlt eben kein Ende hatte. Und ich wollte mal eine Geschichte von vorne bis hinten fertig erzählen. Abschließen sozusagen. Entstanden ist die konkrete Idee für die Geschichte dann aus einer Szene in einem Liverollenspiel (auch LARP genannt) und die Idee setzte sich fest. Ich brütete über Namen, über der Welt. Und das reifte alles sehr langsam. Vor allem war da keinerlei Zeit zum Schreiben. Bis ich mich 2021 im Januar endlich auf den Schreibtischstuhl gesetzt und angefangen habe. Plan immer noch: 1 Buch. 1 Geschichte.
Ich wollte ein Buch schreiben. Ansgars Geschichte. Und dann machte es PUFF und die Idee explodierte. Ergebnis? Eine ganze Welt, Hunderte Charaktere. Jeder wollte etwas beisteuern zu dieser Geschichte. Sophia, Ansgars Schwester ebenso wie Dariel der Spielmann oder Urs… oder Hanna, die ich zu Beginn gar nicht auf dem Schirm hatte. Das Universum Eloan war geboren und mit ihm eine Trilogie (mindestens) und ich stand da und konnte nur staunen. Kurz kann ich anscheinend nicht. Und fertig schreiben hat auch so seine Schwierigkeit. Okay, anders als bei meinem Rollenspiel weiß ich, wo ich hinwill. Ich weiß. was kommt und wo es enden soll. Ob dann dort auch wirklich Ende ist, werde ich dann sehen. Geplant ist es jedenfalls, denn ich hab noch neue, ganz andere Ideen für Bücher.
Und so kam es, dass ich plötzlich wusste, was ich nach Band 1 tue. Nämlich? Genau! Band 2 schreiben.
Wie regelmäßig arbeite ich an meinem Schreib-Projekt?
Zur Zeit arbeite ich sehr regelmäßig an meinem Projekt. Zu behaupten es wäre jeder Tag ist übertrieben (obwohl dass eigentlich mein Ziel ist) abmer drei-bis viermal pro Woche schaffe ich es schon. Und wenn ich erstmal angefangen habe, sitze ich meist länger dran und schaffe zwischen 500 und 3000 Worten.
DIese Regelmäßigkeit ist auch nötig, denn mein Plan bis Ende Januar fertig zu sein, ist ambitioniert. Bei Buch 1 habe ich es oft nicht so regelmäßig geschafft. Oft waren da Tage oder Wochen dazwischen, manchmal sogar ein ganzer Monat (du denkst jetzt, klar, dass das schwierig wird, aber manchmal haben Störungen einfach Vorrang, denn ich habe neben dem Leben als Autorin auch noch eines als Mutter, Ehefrau, Tochter und Freundin, und manche DInge waren einfach wichtiger als ein Buch zu schreiben). Ergebnis: Ich habe anderthalb Jahre für die Rohfassung gebraucht. (Aber okay, es sind auch über 600 Seiten.)
Das kann natürlich auch jetzt wieder passieren, das muss mir und meinen Lesern klar sein. Aber mein Plan ist tatsächlich, stringenter zu sein, als früher. Ich verstehe mich inzwischen als hauptberufliche Autorin und entsprechend versuche ich meine Tage zu strukturieren. Schreiben hat Priorität vor vielen anderen Dingen.
Werde ich das Ergebnis veröffentlichen?
Ja, das ist mein erklärtes Ziel!!!
Wie gesagt, meine Leser warten schon.
Welchem Genre gehört mein Schreibprojekt an?
Das ist eine schwere Frage. Es ist ein mittelalterliches Abenteuer in einer fiktiven Welt.
Es ist nicht rein historisch, weil es nicht an einem konkreten Ort zu einer konkreten Zeit in unserer realen Welt spielt. Aber es ist an mittelalterliche Feudalsysteme angelehnt und versucht europäisches Mittelalter abzubilden. Allerdings mit Freiheiten, wie Pflanzen, Völkern und Königreichen, die ich erfunden habe.
Es ist nicht Fantasy, denn es fehlt die Magie, die Elfen, Orks und Zwerge, ganz zu schweigen von den Drachen. Jemand meinte, nenn es No-Magic-Fantasy, denn natürlich ist es phantastisch oder fantasy, denn ich hab eine ganze Welt neu erfunden.
Ein Abenteuer, ganz klassisch, ist es auf jeden Fall.
Such dir also aus, wie du es nennen willst:
Historisch-fantastische Abenteuerreise
Mittelalterliches Drama in fiktiver Welt
Fantasy-Epos ohne Magie
oder einfach:
Die Chroniken von Eloan
Ansgar von Briant
Mit wem tausche ich mich über mein Manuskript aus?
Oh, da gibt es einige!
Mein Mann muss immer mal herhalten. Zuhören, wenn ich erkläre, warum ich gerade in einer Szene hänge… aber meist ist er genau das: Zuhörer. Jemand der mal eine Frage einwirft. Der staunt, was ich mir hab einfallen lassen. Der mich ermutigt, weiter zu machen. Natürlich hat er auch manchmal Ideen oder wirklich kluge Fragen. Er ist ein Problemlöser in seinem Job und manchmal hilft auch mir das echt weiter. Sein analytisches Denken und seine kreativen Lösungsansätze möchte ich nicht missen.
Meine Tochter hört auch zu. Und stellt ebenfalls wirklich intelligente Fragen. Sie ist aber auch ein wirklich scharfer Kritiker und machmal sagt sie einfach: Mama, das kannst du nicht machen.
Und dann habe ich noch Schreiberkollegen mit denen ich mich austausche. Aus Hamburg, vom Kaiserstuhl, aus der Nähe von Wien. Mit diesen Leuten teile ich ganze Kapitel, lass mir fundiertes Feedback geben und ohne das, würde ich es sicher nicht schaffen. Bis kurz vor Ende des ersten Bandes hatte ich als Unterstützung die Schreibwerkstatt von Yvonne Kraus, aber die hat zum Ende 2023 die Türen geschlossen und das ist auch für mich gut so gewesen. Manchmal vermisse ich es schon, aber ich denke, ich hab genug gelernt, um in der Weise, in der ich gerade unterwegs bin, selber meinen Weg zu finden.
Aber was bleibt und was ich wirklich jedem Autor empfehlen kann: Such dir Leute, die dir ehrlich Feedback geben. Die auch mal sagen: Das war Scheiße. Oder daran musst du noch arbeiten. Es hilft ungemein. Es treibt voran. Spornt an. Und nur so entstehen gute Texte.
Und wenn ich nächstes Jahr soweit bin, dann kriegen zuerst die Testleser meinen Roman und ich höre mir ihre Meinung an und baue ein, was ich für wichtig halte, bevor dann der Lektor mein Schreibprojekt nochmal in die Mangel nimmt. Bei Buch 1 habe ich mich mit ihm, seinen Kommentaren und meinem Buch noch einmal sehr intensiv auseinandergesetzt. Und das war nicht nur hilfreich, sondern absolut nötig.
Und wie geht es weiter mit meinem Schreibprojekt?
Ich schreibe und schreibe und schreibe. Im Februar will ich die Rohfassung Korrektur lesen. Dann geht sie an die Testleser. Danach überarbeite ich das Manuskript nochmal und dann kriegt mein Lektor den Text. Der hat beim letzten Mal drei Wochen für die Korrektur gebraucht. Im Anschluss brauchte ich ein Jahr um seine Kommentare einzuarbeiten, umzusetzen und mein Buch zu beenden.
Das geplante Veröffentlichungsdatum liegt zwischen November 2025 und Sommer 2026.
Und damit lehne ich mich jetut weit aus dem Fenster, denn:
Wenn mein Plan aufgeht, will ich Buch 2 diesmal also fast in der halben Zeit fertigstellen, die ich für Band 1 gebraucht habe: nämlich in anderthalb bis zwei Jahren.
Danke, dass du mir bis hierhin gefolgt bist. Jetzt habe ich noch eine Frage an dich:
2 Responses
Liebe Martina,
wow, erst einmal GLÃœCKWUNSCH zur Veröffentlichung von deinem ersten Roman – das Genre ist dabei vollkommen egal, lach… du hast ja schon Leser:innen gefunden, die dich nun befeuern, ganz flott und mit Plan die Fortsetzung in die Finger bekommen zu dürfen.
Du hast dir ein festes Ziel gesetzt – wenn auch nicht in Stein gemeißelt – das dich sicher vorantreibt. Ich wünsche dir genau den Flow, den du brauchst, um deine eigene Meßlatte zu erreichen – und ansonsten: immer locker bleiben, gesunder Druck hilft durchaus, aber ein Muß ganz sicher nicht.
Ich drücke dir die Daumen für deine Helden,
lass sie die verrücktestend Dinge erleben 🙂
Danke, dass du meine Blogparade gewählt hast, um von deinem Projekt zu erzählen.
Viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
ganz herzlichen Dank für deinen Kommentaer und für den Glückwunsch und die Chance an deiner Blogparade teilzunehmen.
Und es stimmt, immer locker bleiben. Schon als Jugendliche fand ich dieses : DU MUSST! ganz schrecklich, ich darf, ich kann, ich will, klingt viel besser.
Herzliche Grüße an dich, Gabi und auch dir weiterhin Erfolg mit deinen Projekten