Wortberührt #8 Dankbarkeit

Ein sonniger Sonntag und ein neuer Wortberührt-Beitrag. Diese Woche habe ich einige wirklich unglaublich schöne Erlebnisse gehabt. Nachlesen kannst du das unter Vom Wirrwarr zum Wow. Jedes einzelne Wow brachte mich zum Staunen und zu einem tiefen, innigen Gefühl der Dankbarkeit. So war und ist es nur konsequent, dass dieses Wort meinen neuen Wortberührt-Beitrag bestimmt.

Auch diesmal lade ich dich wieder herzlich ein, mitzumachen und auch ein Wort zu küren, dass dich diese Woche berührt hat. Wortberührt eben. Meine früheren Wortberührt-Beiträge findest du hier: Wortberührt

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Dankbarkeit

Ich starte heute nicht mit einem eigenen Gedicht sondern mit einigen Zitaten, die mir zu dem Wort Dankbarkeit in den Kopf gekommen sind. Als erstes steht das Bibelzitat und es ist nur eins von vielen, dass von Dankbarkeit spricht. Danach kommen Sprichworte und Zitate.




Dankbarkeit – Betrachtungen

Manchmal lohnt es sich, ein Wort von allen Seiten zu betrachten. „Dankbarkeit“ klingt so alltäglich und selbstverständlich, dass wir es kaum noch hinterfragen. Doch seine Wurzeln reichen weit zurück. Im Mittelhochdeutschen hieß es dancbærkeit – ein sperriges, aber schönes Wort, das aus „dankbar“ und dem kleinen Anhängsel „-keit“ zusammengesetzt ist. Und noch spannender: „Dank“ hängt mit „Denken“ zusammen. Wer dankt, hält etwas bewusst im Gedächtnis, vergisst nicht, was er empfangen hat. Dankbarkeit ist also nicht nur ein spontanes Gefühl, sondern auch eine Form des Erinnerns, ein bewusstes inneres Festhalten.

Psychologisch betrachtet, ist Dankbarkeit viel mehr als ein höfliches „Danke“. Forscher haben herausgefunden, dass sie unser Wohlbefinden steigert, Beziehungen vertieft und sogar wie ein kleines Schutzschild gegen Sorgen wirken kann. Sie lenkt den Blick weg vom Mangel hin zur Fülle – und sei sie noch so klein. Man könnte sagen: Dankbarkeit ist eine Haltung, die das Leben heller macht, selbst wenn die Umstände dunkel erscheinen.

Vielleicht ist genau das der Zauber dieses Wortes: Es verbindet Denken und Fühlen, Kopf und Herz. Wer dankbar ist, sieht klarer, fühlt tiefer und lebt leichter.

Dankbarkeit ist für mich nicht immer ein Gefühl, das von selbst kommt. Manchmal ist sie eine Entscheidung – gerade dann, wenn Sorgen, Müdigkeit oder Schmerz den Blick verengen.

Aber wenn ich bewusst hinschaue, entdecke ich die kleinen Spuren Gottes mitten im Alltag: ein Lächeln, das mich erreicht. Ein Sonnenstrahl, der den Raum erhellt. Ein Wort, das mich tröstet.

Dankbarkeit weitet mein Herz. Sie macht aus Pflicht Freude, aus Mangel Fülle, aus „zu schwer“ ein „ich schaffe noch einen Schritt“.

Ich will lernen, Dankbarkeit nicht nur dann zu leben, wenn alles leicht ist, sondern gerade in den Momenten, in denen sie mir schwerfällt. Denn sie verändert meinen Blick – und sie verbindet mich neu mit dem, der Quelle aller Güte ist.

Noch ein paar persönliche Gedanken zum Wort Dankbarkeit

Diese Woche hatte ich viel Grund zur Dankbarkeit: Positive Rückmeldungen, Bestätigung der Genesung und wirklich gutes Vorankommen im Manuskript. Alles Punkte um dankbar zu sein. Aber auch bei mir gibt es Wochen, die nicht so rosig aussehen. Dann fällt Dankbarkeit natürlich viel schwerer. Das Bibelwort vom Anfang sagt sogar, ich soll in jeder Lage (Luther formuliert: in allen Dingen) dankbar sein. Also auch dann, wenn es mir nicht gut geht, ich krank bin, Schmerzen habe, die Nachrichten um mich nicht so gut sind und es offensichtlich nicht so viel Grund für Dankbarkeit gibt. Das ist dann eine echte Herausforderung.

Eine Zeit lang hatte ich mir angewöhnt ein Dankbarkeitslogbuch in meinem Bullet-Journal zu führen: Also jeden Tag mindestens eine Sache zu notieren, für die ich dankbar bin. Diese Sammlung hilft, sich an schlechten Tagen zu erinnern, dass man doch ganz schön viel Grund zur Dankbarkeit hat. Ich glaube, das sollte ich wieder einführen.

Auch wenn ich Bibel lese und bete, versuche ich mit Lob zu beginnen und mit Dank zu enden, das ist eine gute Möglichkeit, sich zu trainieren, dankbar zu sein und Gott nicht nur mit Bitten zu bombardieren. Denn ich will nicht vergessen, dass Gott nicht mein Wunscherfüllungsautomat ist, sondern der Herr des Himmels, dem ich alles zu verdanken habe und der meinen Dank verdient.

Und nicht nur Gott gegenüber kann man dankbar sein. Es hilft auch sehr, im menschlichen Miteinander, dem anderen zu zeigen, wenn man über eine Hilfe oder ein Geschenk oder einfach nur die Anwesenheit einer Person dankbar ist. Dankbarkeit zu äußern schürt Freude. Und zwar bei mir und dem anderen. Es ist einfach wertvoll zu wissen, wenn eine Hilfe wirklich gerne angenommen wird oder zu sehen, dass man mit dem Geschenk das Herz des Beschenkten erreicht hat. Und es ist eine so kleine Geste mit so großer Auswirkung. Und wie gesagt, ich tue nicht nur dem anderen Wohl, wenn ich mich bedanke, sondern auch mir selber.

Ich will in nächster Zeit versuchen, noch ein bisschen dankbarer zu werden. Gott gegenüber und meinen Mitmenschen gegenüber. Und ich freu mich schon darauf, denn ich darf wissen, es wird mir gut tun und meine Freude am Leben stärken. Das haben ja sogar die Psychologen und Wissenschaftler bestätigt. Und was ist mir dir? Auch Lust auf Dankbarkeit gekriegt? Oder fällt es dir in deinen Umständen gerade schwer? Dann fang klein an. Ich bin sicher, auch du findest eine Sache, für die du dankbar sein kannst: Einen Sonnenstrahl, ein warmes Essen, ein kaltes Getränk oder ein Bett, in dem du gut schlafen kannst. Viel Erfolg dabei und denk dran: Dankbarkeit macht glücklich, und zwar dich zu allererst.

Und jetzt du!

Welches Wort hat dich diese Woche begleitet?
Was hat dich bewegt, herausgefordert, berührt, bestärkt?

Schreib es auf.
Teile es mit mir –
Hier im Kommentar
oder auf Social Media mit dem Hashtag #meinWortberührt und einem @kreativeschreiberei.

Ich freue mich auf dein Wort, das diese Woche Spuren in deinem Leben gezogen hat.

Hinterlasse den Link zu deinem Wortberührt-Blogbeitrag gerne in den Kommentaren. Oder schreib dein Wort direkt hinein – am liebsten mit einer kurzen Erklärung, warum du es gewählt hast und was es dir bedeutet.

💬 Noch ein kurzer Hinweis:
Vielleicht wunderst du dich über den Namen.
Bislang hieß dieses Format WortSpuren. Doch da dieser Begriff schon mehrfach im Netz verwendet wird, habe ich mich entschieden, meinem Format einen neuen, eigenen Namen zu geben: Wortberührt.
Denn genau das beschreibt es gut: Worte, die mich bewegen, etwas in mir hinterlassen – und mich und vielleicht auch dich berühren.
Ich hoffe, der neue Name spricht dich genauso an – und vielleicht inspiriert er dich sogar, selbst ein Wort mit mir zu teilen.

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Wortberührt

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