Wortberührt #11 Geburtstag

Sonntag = Zeit für Wortberührt! Heute alles rund um den Geburtstag. Das Wort hat mich diese Woche regelrecht angesprungen. Zwei Geburtstage im Familienkreis haben mich erinnert und eingeladen, meine Gedanken mal um dieses Wort kreisen zu lassen. Viel Spaß beim Lesen.

Auch diesmal lade ich dich herzlich ein, mitzumachen.
Welches Wort hat dich in dieser Woche berührt?
Schreib mit, denk nach, teil dein Wort. Denn Worte verändern.
Meine früheren Wortberührt-Beiträge findest du übrigens hier: Wortberührt

Geburtstag

Geburtstag
Tag, an dem dein Leben hier entstand
Tag, an dem du wurdest
Tag, an dem wir dich erkannt

Geburtstag
Tag, um dich zu sehen
Tag um dich zu feiern
Tag, um dich zu ehren

Geburtstag

Tag, der deinen Namen trägt.
Tag, der dir gehört
Tag, der uns erinnert:
Du bist uns was wert.

Du bist ein Geschenk.


Geburtstag – eine kleine Betrachtung

Geburtstag: Der Tag, an dem ich geboren bin. Oder an dem Du geboren bist. Aber wo kommt das Wort eigentlich her?

Wusstest du, dass das Wort Geburtstag schon richtig alt ist?

Im Althochdeutschen hieß es giburtitago, was schlicht „Tag der Geburt“ bedeutet. Belegt ist das Wort schon im 9. Jahrhundert. Es setzt sich zusammen aus giburt (Geburt) + tag (Tag).

In Handschriften um das Jahr 1000 taucht es auch in der Form geburtitag (ohne -o am Ende) auf.
Später wurde daraus im Mittelhochdeutschen geburttac. Ein eher nüchternes Wort, ganz ohne Glitzer – und trotzdem trägt es seit über tausend Jahren das Wunder von Anfang und Werden in sich.

Aber gefeiert haben die Menschen ihre Geburtstage schon viel früher.
Die alten Ägypter ehrten nicht nur den Tag, an dem jemand geboren wurde – sie feierten vor allem die Krönung des Pharaos als eine Art „zweite Geburt“. Denn ab diesem Moment galt er nicht mehr nur als Mensch, sondern auch als göttlich eingesetzter Herrscher.

Bei den Griechen ging es schon mehr in unsere Richtung: Dort gab es runde Kuchen aus Honig und Mehl, oft mit brennenden Kerzen darauf. Die Lichter sollten die Götter gnädig stimmen – und wenn man einen Wunsch hatte, pustete man sie aus. Kommt dir bekannt vor, oder?

Die Römer wiederum feierten die Geburtstage ihrer Kaiser mit großem Pomp, Festen und Spielen. Aber auch einfache Bürger begingen ihre Tage im Kreis der Familie und Freunde. Man brachte Opfer dar, trank Wein, aß gemeinsam – kurz: Man ehrte das Leben, so wie es war.

Und heute? Heute gibt es Kuchen, Kerzen, Geschenke, Glückwünsche – mal groß, mal klein. Vieles hat sich verändert, aber das Herzstück ist gleich geblieben: Ein Geburtstag ist ein Tag, an dem wir innehalten und sagen: Wie gut, dass du da bist.

Vom giburtitago bis zur WhatsApp-Nachricht

… ist es also ein weiter Weg. Aber die Botschaft bleibt dieselbe: Du bist Geschenk.

Ein Tag, der sagt: Du bist hier. Du warst einmal nicht – und dann warst du.
Wir feiern, weil wir nicht vergessen wollen, wann das Wunder geschehen ist.

In Wahrheit erinnert er uns nicht nur an den Anfang – sondern auch an die Zeit, die vergeht.
Jeder Geburtstag ist ein Wiedersehen mit uns selbst: dem Kind, das wir waren, dem Menschen, der wir geworden sind.

Manche fliehen davor, weil er ihnen zu viel sagt über Alter, über Endlichkeit.
Andere warten darauf, weil er ihnen sagt: Ich werde gesehen. Ich gehöre dazu.

Geburtstag – das ist nicht nur ein Datum.
Es ist ein Kompass, der uns jedes Jahr zurückführt zu dem Moment, an dem alles begann.
Und uns leise fragt: Was machst du mit diesem Geschenk, das Leben heißt?


Warum Geburtstag mein Wort für Wortberührt wurde

Diese Woche ist Geburtstagswoche in unserer Familie: Heute hat mein jüngster Sohn Geburtstag und unter der Woche dann ich selber. Und natürlich beschäftigte ich mich also aus gegebenen Anlass mit diesem Thema. Und naja in einer großen Familie, wie unserer, ist sowieso fast immer Geburtstagstime und man muss sich Gedanken über Geschenke, Kuchen und Glückwünsche machen.

Mir ist es schon immer wichtig, Geburtstag zu feiern. Nicht wegen irgendwelcher heidnischen Bräuche, die es dazu gab oder noch gibt, nicht, um den Menschen zu überhöhen und ihn auf ein Podest zu stellen, sondern weil ich finde, dass es einfach ein Wunder ist, dass es diesen Menschen genau so gibt. Dass er eben ein Geschenk Gottes ist. Und das lohnt es zu feiern. Jeder ist einzigartig, Jeder hat seine besonderen Stärken und Begabungen und die Welt wäre ärmer. wenn es diesen einen Menschen nicht gäbe. Und deshalb feiere ich heute gern Geburtstag mit meinem Sohn. Und ich freue mich auch auf meinen eigenen und versuche nicht zu versinken im: Erinnere mich nicht wie alt ich werde, sondern daran zu denken, wie dankbar ich sein darf, dass Gott mir schon so viele Jahre geschenkt hat.


Und jetzt du!

Welches Wort hat dich diese Woche begleitet?
Was hat dich bewegt, herausgefordert, berührt, bestärkt?

Schreib es auf.
Teile es mit mir –
Hier im Kommentar
oder auf Social Media mit dem Hashtag #meinWortberührt und einem @kreativeschreiberei.

Ich freue mich auf dein Wort, das diese Woche Spuren in deinem Leben gezogen hat.

Hinterlasse den Link zu deinem Wortberührt-Blogbeitrag gerne in den Kommentaren. Oder schreib dein Wort direkt hinein – am liebsten mit einer kurzen Erklärung, warum du es gewählt hast und was es dir bedeutet.

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