Wortberührt # 12 Sprache

Zum Tag der deutschen Sprache (13. September 2025)

Ein neuer Sonntag – und damit Zeit für Wortberührt! Heute ein bisschen später als gewohnt, aber dafür mit viel Herz. Heute alles rund um den Tag der deutschen Sprache. Denn der hat mich erinnert und eingeladen, meine Gedanken mal um dieses Wort kreisen zu lassen. Viel Spaß beim Lesen.

Auch diesmal lade ich dich herzlich ein, mitzumachen.
Welches Wort hat dich in dieser Woche berührt?
Schreib mit, denk nach, teil dein Wort. Denn Worte verändern.
Meine früheren Wortberührt-Beiträge findest du übrigens hier: Wortberührt

Sprache
Sprechen
Gesprochen
Sprich nicht so

Sprache
Muttersprache
Sprachvielfalt
Sprich. was du denkst

Sprache
Satz
Wort
Pass auf, was du sagst

Sprache als Zurechtweisung

Sprache.
Sprechen.
Gesprochen.
Sprich nicht so.

Oft begegnet uns Sprache zuerst in der Korrektur: „So redet man nicht!“ – „Das sagt man nicht!“ Schon Kinder lernen, dass Worte Gewicht haben. Gesagtes formt nicht nur Gedanken, sondern auch Grenzen. Es kann zurechtweisen und zügeln, aber auch lähmen, wenn wir sie als Verbot erleben. Und doch steckt darin die Wahrheit: Unsere Rede trägt Verantwortung.

Sprache ist mehr als Laut und Buchstabe.
Sie ist Brücke und manchmal Grenze, Heimatklang und neue Fremde zugleich.
Sie schafft Nähe, wenn wir einander verstehen – und sie kann trennen, wenn unsere Wörter aneinander vorbeigehen.


Sprache als Heimat – Muttersprache

Sprache.
Muttersprache.
Sprachvielfalt.
Sprich, was du denkst.

Die Muttersprache ist unser Zuhause. Sie trägt Erinnerungen, Gerüche, Geborgenheit. Wer sie verliert oder nicht verstanden wird, fühlt sich entwurzelt. Und gleichzeitig öffnet Sprachvielfalt Türen: neue Kulturen, neue Sichtweisen, neue Freundschaften. „Sprich, was du denkst“ – das heißt: in deiner Sprache darfst du echt sein. Sie ist Geschenk und Einladung zugleich.

Unsere Muttersprache ist oft wie ein Zuhause – vertraut, voller Klangfarben, die uns seit Kindertagen begleiten. Doch wo Worte verachtet, achtlos gebraucht oder missachtet werden, entstehen Risse. Missverständnisse trennen, Unachtsamkeit verletzt, ein unbedachtes Wort kann manchmal mehr zerstören als eine unbedachte Handlung oder ein lauter Streit. Sprache kann verbinden – oder einsam machen. Deshalb lohnt es sich, bewusst hinzuhören und achtsam zu sprechen.Wort & Satz

Wort & Satz mit Verantwortung

Sprache.
Satz.
Wort.
Pass auf, was du sagst.

Worte sind nicht leer. Sie formen Sätze, sie hinterlassen Spuren. Ein unbedachtes Wort kann verletzen, ein bewusst gewähltes Wort kann aufrichten. „Pass auf, was du sagst“ – nicht als Drohung, sondern als Erinnerung: Sprache gestaltet Wirklichkeit.

Und mitten darin steht das Wort: klein und mächtig.
Ein einziges Wort kann aufrichten oder niederdrücken, klären oder verwirren, segnen oder verletzen. Die Bibel erzählt von dieser Kraft:

„Und Gott sprach: Es werde Licht!“ (Gen 1)
„Im Anfang war das Wort … und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1)

Gottes Sprechen ruft Welt hervor. Jesus wird „das Wort“ genannt – Gottes Selbstmitteilung in Menschengestalt. Wer an Sprache arbeitet, tastet sich also immer auch an Geheimnisse heran: Wie Worte Wirklichkeit benennen, verändern, manchmal sogar erschaffen.


Herkunft von Sprache & Wort

Sprache

  • Althochdeutsch sprāhha („Rede, Sprechen“), mittelhochdeutsch sprâche.
  • Eng verwandt mit sprechen, Spruch, Sprichwort.
  • Ursprünglich: artikulierte Rede, verständig geäußertes Sprechen.

Wort

  • Althochdeutsch wort, mittelhochdeutsch wort; verwandt mit gotisch waurd, englisch word, niederländisch woord.
  • Spannend im Deutschen: die Wörter (Einträge, lexikalische Stücke) vs. die Worte (zusammenhängende Rede). Schon das zeigt: Ein Wort ist nie nur Form – es wird zur Einheit des Gesagten.

Biblischer Sprachgebrauch

Die Schrift ist sensibel für die Wirkung von Sprache:

  • „Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge.“ (Spr 18,21)
  • „Eine linde Antwort wendet Zorn ab.“ (Spr 15,1)
  • „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“ (Joh 6,63)
  • „Die Worte meines Mundes … seien wohlgefällig vor dir.“ (Ps 19,15)

Das ist eine Einladung zur Achtsamkeit: Wie spreche ich – und wozu? Öffnet mein Reden Türen? Baut es Brücken? Trägt es Licht hinein? Sprache ist Geschenk und Auftrag zugleich.


Heute

Gestern war Tag der deutschen Sprache. Ich nehme das zum Anlass, wieder zu staunen:
Dass wir sprechen dürfen.
Dass wir verstanden werden können.
Dass Gott selbst spricht – und dass sein Wort Menschenherzen berührt.

Vielleicht üben wir heute das kleine Große: ein warmes Wort mehr, ein überflüssiges Wort weniger; einmal zuhören, bevor wir antworten; Wörter sorgfältig wählen, damit Worte entstehen, die tragen.


Herzimpuls

  • Welches Wort hat dich zuletzt aufgebaut?
  • Welches Wort möchtest du heute verschenken?

Und jetzt du!

Welches Wort hat dich diese Woche begleitet?
Was hat dich bewegt, herausgefordert, berührt, bestärkt?

Schreib es auf.
Teile es mit mir –
Hier im Kommentar
oder auf Social Media mit dem Hashtag #meinWortberührt und einem @kreativeschreiberei.

Ich freue mich auf dein Wort, das diese Woche Spuren in deinem Leben gezogen hat.

Hinterlasse den Link zu deinem Wortberührt-Blogbeitrag gerne in den Kommentaren. Oder schreib dein Wort direkt hinein – am liebsten mit einer kurzen Erklärung, warum du es gewählt hast und was es dir bedeutet.

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