Der letzte Samstag im September – und damit wieder Zeit für Wortberührt! Heute geht es um das Wort Segen. Was bedeutet dieses Wort eigentlich? Wie kann ich segnen? Lass dich mitnehmen auf meine Gedankenreise und in meine Erfahrungen. Viel Spaß beim Lesen.
Auch diesmal lade ich dich herzlich ein, mitzumachen.
Welches Wort hat dich in dieser Woche berührt?
Schreib mit und teil dein Wort. Denn Worte verändern.
Meine früheren Wortberührt-Beiträge findest du übrigens hier: Wortberührt
Segen – wo kommt er her?
„Segen“ – ein kleines Wort, das so leicht über die Lippen geht. Aber was steckt darin?
Im Hebräischen heißt „segnen“ barak – knien, loben, Gutes zusprechen. Im Griechischen begegnet uns eulogein – „gut reden“. Und im lateinischen bedeutet benedictio ‚Wohl-sagen‘, von bene gut und dicere sagen, also ein gutes Wort über jemanden sprechen.
Der erste Segen in der Bibel wird Gott zugeschrieben, als er die Tiere erschafft, und er befiehlt ihnen: „Seid fruchtbar und vermehret euch!“ (1.Mose 1,22)
Segen ist zuerst mal ganz handfest. Er drückt sich aus, in guter Ernte, fruchtbarem Land, viel Vieh, einer gedeihenden Familie, Reichtum. Segen war so wichtig, dass darum gestritten wurde. Jakob erschlich sich seinen Erstgeburtssegen mit einer Lüge und klug eingefädelten Finte.
Später trägt Gott Aaron auf, das Volk Israel zu segnen. Im 4. Buch Mose finden wir diesen Segen, der heute sehr bekannt ist: „Gott segne dich und behüte dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden.“
Er spricht dem Volk die Gegenwart Gottes zu. Gott selbst behütet, lässt sein Licht leuchten und gibt dir und mir seinen Frieden.
Immer wieder steht in der Bibel, dass wir gesegnet sind, segnen sollen und sogar selbst ein Segen sind.
Segen will weiterfließen
Segen ist also nicht nur etwas, das wir empfangen, sondern auch ein Zuspruch, der weitergegeben wird. Ein gutes Wort. Ein Strom, der nicht bei mir stehenbleibt.
Diese Woche habe ich ganz bewusst erlebt, wie ich gesegnet wurde.
In der Bibelschule, die gerade begonnen hat, starteten wir mit einem Segnungsteil. Wir durften Karten ziehen mit Bibelversen – Worte, die lebendig wurden, als hätte Gott sie mir ganz persönlich zugesagt. Und im Rahmen der Gebetswoche haben wir uns gegenseitig gesegnet. Das habe ich tief gespürt: als eine neu aufbrechende Zuversicht, eine kindliche Freude, die in mir gewachsen ist.
Doch das Beste: Segen bleibt nicht bei mir. Er darf weiterfließen. Ich kann ihn teilen, indem ich Gutes zusage, jemanden anlächle, ermutige. Oft sind es Kleinigkeiten, die einem Menschen den Tag erhellen und ihn strahlen lassen.
Darum habe ich mir angewöhnt, beim Abschied zu sagen:
„Sei gesegnet“ und da schwingt mit: Sei gesegnet mit dem Guten, das Gott für dich bereithält. Mit Freude. Frieden. Mut.
Segen ist wie…
Segen ist wie ein warmer Frühlingsregen. Er fällt von oben, macht das Herz weich, lässt Neues wachsen.
Segen ist wie ein Lichtstrahl. Er bricht durch Dunkelheit hindurch.
Segen ist wie ein Mantel. Er hüllt dich ein und wärmt dich.
Und vielleicht ist Segen am Ende genau das:
Ein Stück Himmel, das wir einander zusprechen dürfen.
In diesem Sinne segne ich dich, der du bis hierher gelesen hast:
Ich segne dich mit der Liebe Gottes, die dich einhüllen und tragen möchte.
Ich segne dich mit der Freude Gottes, die übersprudelt und dich zum Lachen bringt.
Und ich segne dich mit dem Frieden Gottes, der alles übersteigt und der dich in eine Ruhe führen will, in der du atmen und sein kannst, ruhen wie in einer Hängematte, in der du dich einkuscheln darfst.
Sei gesegnet – bis wir uns wieder lesen.
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