Diesen Samstagsplausch verlinke ich wie immer mit dem Blog von Karminrot und ihrem Karminroten Lesezimmer. DIesmal erzähle ich euch von unerwarteten Wendungen, Wüstenzeiten, tiefen, inneren Prozessen und kleinen Lichtblicken. Lasst euch überraschen.
Eine Woche, die etwas in mir verschoben hat
Diese Woche fühlt sich an, als hätte jemand mein Herz einmal auf links gedreht und wieder zurück.
Nicht als Katastrophe, sondern als eine dieser Wochen, die einen schärfen –
in der Tiefe, im Glauben, im Sein. Mittendrin zwischen Wüstenzeiten und tiefem Erleben.
Letzten Samstag war ich den ganzen Tag in der Bibelschule.
Intensiv, dicht, voll mit Dingen, die man nicht einfach hört,
sondern die etwas in einem verschieben.
Und ich glaube, es hat etwas verschoben.
Wüstenzeiten – und wie wir darin überleben können
Am Sonntag im Gottesdienst ging es um Wüstenzeiten –
und darum, dass sie ein ganz normaler Teil unseres Lebens sind.
Wie schnell man dort landet, ohne es geplant zu haben:
wenn Arbeit wegbricht,
wenn Krankheit anklopft,
wenn Beziehungen zerbrechen
oder wenn das Leben plötzlich anders wird, als man dachte.
Wir haben darüber gesprochen,
wie typisch es ist, in solchen Wüstenzeiten zu fragen:
„Jesus, wo bist du eigentlich in meiner Wüste?“
Und wir haben uns angeschaut,
welche Überlebensstrategien Menschen in der Bibel hatten –
und was uns heute helfen kann:
dass Klagen lauter werden dürfen,
dass wir Gott anschreien dürfen,
dass wir uns Hilfe holen sollen – bei Menschen und bei Gott.
Und dass es wichtig ist, gerade in solchen Zeiten
diszipliniert zu bleiben,
dranzubleiben,
gut auf die eigene Seele zu achten
und immer wieder auf Jesus zu hören.
Das hat mich die ganze Woche begleitet.
Wenn das Nervensystem die Führung übernimmt
Sonntag Nachmittag und Montag waren…
anders.
Leiser. Tiefer.
Mein Nervensystem hat gearbeitet wie eine Mühle,
ich bin in mich hineingesunken –
aber auf eine heilige Art.
Als würde Gott etwas neu sortieren.
Montagabend im Hauskreis war ich zwar da,
aber eigentlich nicht.
Ich konnte kaum reden, war mehr im Überlebensmodus.
Manchmal ist das alles, was möglich ist.
Ein Schreibabend voller Lichtmomente
Dienstag hat sich das Blatt gewendet.
Ich kam wieder zurück, Schritt für Schritt –
und abends hatte ich einen Schreibkurs,
der GENIAL gut war.
Wir haben eine Anfangsszene aus dem Erzählen ins Erleben geholt,
und es war, als würde ein kleines Licht angehen.
Das war einfach wunderbar zu sehen.
Solche Abende liebe ich.
500 Kilometer Hoffnung – und eine stille Enttäuschung
Mittwoch habe ich mich ins Auto gesetzt
und bin die 500 Kilometer nach Melsungen gefahren.
Nicht, weil es leicht war — sondern weil ich meine Mama sehen wollte.
Was ich nicht wusste:
Ich würde sie überhaupt nicht sehen.
Sie war ins Krankenhaus verlegt worden,
und der Weg dorthin wäre an diesem Tag zu viel gewesen —
zu weit, zu aufwendig,
zu schwer nach all dem, was sowieso schon in mir arbeitete.
Das hat mich stiller gemacht, als ich erwartet hatte.
Zwischen Organisation, Plänen und Herzarbeit
Stattdessen gab es andere Begegnungen,
andere Gespräche,
ein Mittagessen bei der Tante,
und 3 Stunden Zeit zum Reden
viel Organisation,
erste Strukturen für meine Kurse 2026,
ein mögliches neues Jahresmotto
und überhaupt so viel Bewegung in meinem Kopf,
dass ich abends kaum noch wusste, womit ich angefangen hatte.
Eine Rückkehr, die mich überrascht hat
Die Rückfahrt selbst war völlig in Ordnung.
Ich kam gut durch, die Bahn war frei,
und ich war schneller zu Hause als gedacht.
Eine einzige falsche Entscheidung unterwegs
hat meinem Körper dann jedoch den Rest gegeben —
zum Glück kam der Durchfall erst, als ich schon zu Hause war.
Trotzdem unangenehm, heftig und völlig ungewollt.
So ein Moment, auf den man gern verzichten kann,
zumal ich auch hinterher noch völlig ausgeknockt war.
Und gleichzeitig hat mich genau das
mitten hinein katapultiert
in etwas, womit Gott die ganze Woche schon gearbeitet hatte:
Loslassen.
Tiefer ruhen.
Aufhören, alles selbst festhalten zu wollen.
Der rote Faden zwischen Chaos und Führung
Und vielleicht ist das die Zusammenfassung dieser Woche:
Es war viel.
Sehr viel.
Und mitten drin hat Gott gesagt:
„Ich bin da.
Auch in deinem Chaos.
Mitten in deiner Wüste.
Sogar in deinem Körper, der Grenzen hat.“
Heute sitze ich nun wieder zu Hause,
erschöpft, aber dankbar.
Überflutet, aber getragen.
Und irgendwo zwischen all dem sehe ich den roten Faden:
Ich darf neu sein.
Ich darf weich werden.
Ich darf geführt werden.
Wie war eure Woche?
Gab es auch Wüstenstellen, Überraschungen, Pläne, die sich gedreht haben?
Oder vielleicht kleine Wunder zwischen den Zeilen?
Herzensgrüße
Martina

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