Hier im Genesungstagebuch berichte ich über meine Meniskus-OP und die Genesungszeit danach. Heute beginne ich mit dem OP-Tag selber. Mehr über meine OP-Woche kannst du auch hier lesen: Samstagsplausch 9/25
Datum: 27.02.2025
Wie geht es mir heute?
Um 7 Uhr 10 starte ich noch gut gelaunt, wenn auch aufgeregt ins Krankenhaus (KKH Lörrach). Um 7 Uhr 30 sollte ich mich auf Station melden. Die OP beginnt um 10 Uhr 10, vorher musste ich nochmal zum Röntgen.
Symptome und Veränderungen:
Mit der OP ändert sich alles: DUrfte ich vorher noch mit zwei Krücken „normal“ laufen, also das Bein ein wenig belasten, darf ich das jetzt nicht mehr. Ich wache auf mit umwickelten Bein, vom Fuß bis zum Oberschnekel und einer Schiene, die es stabilisiert.
Ich wache aber ohne Schmerzen und auch ohne Schwindel oder Übelkeit auf, was mich natürlich sehr freut. Der Schmerzblock, der vor der OP gesetzt wurde, wirkt also und der Anästhesist hat nicht zuviel versprochen, denn der hatte gesagt, es wird diesmal ohne Übelkeit und Schwindel gehen und das stimmte. Ich durfte dann gleich trinken und essen und bin nach etwa einer STunde das erste Mal aufs Klo gegenagen, gut zwei Stunden nachdem ich auf der Station zurück war, durfte mein Mann mich abholen.
Was habe ich heute unternommen?
Der Tag bestand aus OP und ausruhen. Nur der Weg nach Hause war absolut anstrengend. Da ich das Bein gar nicht belasten darf, musste ich auf zwei Krücken und einem Bein hüpfen und zwar, etwa 15 Meter Fußweg, dann eine Treppenstufe, noch einen Meter, noch vier Treppenstufen und nochmal gut 15 Meter bis zum Bett. Ohne Hilfe meines Sohnes wäre das unmöglich gewesen. Der musste mich von hinten unter den Armen packen und bei jedem Hüpfer die Treppe hinauf unterstützen… Bis ich am Bett ankam fühlte sich das belastete Bein ab, als ob das Fußgewölbe bricht und das ganze Bein krampft…. schnauf… ziemlich anstrengend.
Ich hab mich dann ausgeruht und nur noch einmal wieder mit Hilfe, die Toilette aufgesucht: ich komme nämlich auch aus dem Bett nicht alleine hoch, da braucht es einen besonderen Griff von meinem Sohn, der mich hochzieht und hält bis ich sicher auf einem Bein stehe.
Behandlung und Medikamente:
Narkose und Schmerzblock wirken noch – abends habe ich eine Tilidin 100 genommen, als Retardtablette, die also länger wirkt, weil das Schmerzmittel nach und nach abgegeben wird, Ansonsten Bettruhe und möglichst still halten.
Gefühle und Gedanken:
Für einen OP-Tag ging es mir erstaunlich gut. DIe Aufregung und Angst im Vorfeld hielten sich in Grenzen: Ich hatte keine Panikattacke und konnte mich selber mit Gebet und Lobpreisliedern im Kopf beruhigen. Nur auf dem Weg ins Haus bin ich wirklich verzweifelt. Schmerzen und Angst waren riesig groß, besonders die Treppenstufen hinauf hab ich mich fast nicht getraut… Da ich ja auch deutlich Übergewicht habe, ist es echt schwer, die fünf bis zehn Zentimeter, die die Stufe hat, hinauf zu springen und trotz Hilfe meines Sohnes hab ich es fast nicht geschafft. Und vor jeder weiteren Stufe musste ich tief durchatmen und meine Angst niederkämpfen, dass ich es nicht schaffen könnte. Das letzte stückWeg war dann wieder ein Kampf: Mit den Schmerzen im belasteten Bein und der angst, es nicht zu schaffen. AUf dem Bett angekommen war ich erstmal wirklich am Boden zerstört, weil die Hilflosigkeit und das angewiesen sein auf Unterstützung selbst bei jedem Toilettengang sich einfach hundeelend anfühlen. Aber sitzend und liegend im Bett verflog auch das wieder und ich war eigentlich ganz guter DInge an diesem ersten Abend.
Lehren des Tages:
Gott trägt auch in der Tiefe durch. Er war mir immer nah, selbst in den verzweifeltsten Momenten. Ich hab auch beim Treppenhüpfen gebetet und es geschafft und im OP-Vorbereitungsraum war Gottes Gegenwart so spürbar, das war krass. Das Licht war anders, ich hab mich warm und geborgen gefühlt…. Mein Glaube hält mich und mein Gott ist grandios. Danke für diese Erfahrung. Das war wirklich grandios. Und es haben so viele Leute an mich gedacht und für mich gebetet, das habe ich voll gespürt.
Lies hier weiter: Tag 1 nach der Meniskus-OP
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