Manchmal kommt alles anders. Und besser.
Nach vielen turbulenten Tagen war ich innerlich schon auf Sturm eingestellt – aber dann überraschte mich diese Woche mit echten Glanzmomenten und einem Kracher nach dem anderen.
Nicht immer laut. Manches leise.
Aber trotzdem ein Kracher – im besten Sinne.
Mit Begegnungen, die mein Herz berührt haben, Musik, die unter die Haut ging, und Kuchen, der heißhungrig angeschnitten wurde.
Und ja, am Donnerstag- und Freitagabend wurde sogar ganz offiziell geböllert – der Schweizer Nationalfeiertag hat’s in der Ferne krachen lassen. Ich hab’s gehört. Und gelächelt.
Komm mit auf meine kleine Reise durch eine Woche, die sich still und leuchtend in mein Herz geschrieben hat.
Wie immer verlinke ich diesen Beitrag mit dem Blog von Karminrot und dem Karminroten Lesezimmer
🌧️ Von Stau, Regen und einer goldenen Begegnung
Diese Woche begann am Sonntag – mit Fahnen, Polizeiposten, Umwegen und jeder Menge Chaos.
Wir waren unterwegs zu einer Geburtstagsfeier. Ein Freund meines Mannes feierte seinen 60. – in der Schweiz, genauer gesagt in Basel. Das ist von uns aus eigentlich ein Katzensprung, in zehn Minuten sind wir über die Grenze.
Doch diesmal:
Was ist denn da vorne los? Eine Demo? Menschen mit Fahnen, weiß und rot – aber das ist doch nicht die Schweizer Nationalflagge?
Nein, es war ein Fanmarsch der Engländer – wegen der Frauenfußball-EM!
Die Wettsteinbrücke war gesperrt, Polizeistopp, Navi verwirrt, bitte wenden. Also zurück, eine andere Brücke suchen.
Der Weg zog sich. Ich war angeschlagen – Magen-Darm – und kurz davor, ganz abzusagen.
Aber ich hab mich aufgerafft. Und das war gut so.
Wir kommen an – es beginnt genau in dem Moment zu schütten wie aus Eimern – und landen in einem engen, überfüllten Kellerraum mit winziger Küche. Ich denke nur: Okay, einfach durchhalten.
Mein Mann muss nochmal raus in den Regen, um das Auto umzuparken. Dort, wo er stand, hätte er ein teures Ticket riskiert.
Und dann seh ich sie:
Mitten unter den Gästen, redend, strahlend – eine meiner Schreibschülerinnen aus dem Zoomkurs. Seit über einem Jahr treffen wir uns online, und plötzlich steht sie da, leibhaftig vor mir.
Was für ein unglaubliches Wiedersehen! Wir haben uns beide riesig gefreut – und nach dem Kaffeetrinken zwei Stunden lang gequatscht. Über Gott, das Leben, Geschichten, Hoffnung.
Ich hätte mit vielem gerechnet – aber nicht mit diesem Geschenk mitten im Kellertrubel.
Und es hat meinen Tag gerettet. Vielleicht sogar meine Woche. Das war ein echter Kracher!
🕊️ Gänsehaut beim Hauskreis
Am Montag war Hauskreis – zum ersten Mal seit Langem wieder bei uns zu Hause.
Das hieß: Wohnzimmer und Flur in einen gasttauglichen Zustand versetzen. Gar nicht so einfach mit kaputtem Knie.
Ich bin mit einer Krücke etliche Male hin- und hergelaufen. Mein Sohn hat zum Glück das Kehren übernommen, und mein Mann hat am Ende noch den Teppich gesaugt – damit wir nicht im Katzenhaar-Chaos untergehen. Unsere beiden Stubentiger haaren gerade wie verrückt.
Der Hauskreis war etwas kleiner als sonst, aber sehr gemütlich. Wir haben erzählt, wie es uns geht, miteinander Lobpreis gemacht – also Lieder zur Ehre Gottes gesungen – und ausgiebig füreinander gebetet.
Einer aus dem Hauskreis hatte seine Gitarre dabei, so konnten wir live singen und mussten nicht auf Konserve zurückgreifen.
Ein Lied hat mich besonders tief berührt:
„Wenn der Herr das Haus nicht baut, ist die Arbeit umsonst.“
Vielleicht kennst du das auch?
Es ließ mich die Zeit vergessen – ein intensiver Gänsehautmoment. Es durchschauerte mich förmlich. Und es hat mich daran erinnert: Ich hab nicht alles in der Hand.
Meine Pläne gelingen nur, wenn Gott mitgeht. Nur wenn er dabei ist, nur wenn er es segnet, dann klappt die Sache – ob Hausbau oder Herzensprojekt.
Ich hab daraufhin beschlossen: Ich will das nächste halbe Jahr nicht einfach durchziehen.
Ich will mit Gott planen. Nicht allein gehen. Nicht ohne Segen.
🍰 Kuchen mit meiner Tochter
Mit meiner Tochter zusammen backen – das war nicht nur süß im Geschmack, sondern auch im Herz.
Wir haben uns an eine Zwetschgenwähe gewagt – oder „Waie“, wie man hier sagt. Etwas abgewandelt: Vollkornmehl im Boden, Honig statt Zucker im Guss und in den Streuseln, ja das geht. Ich habe die Pflaumen vorbereitet – aufgeschnitten, entsteint und die Streuseln hergestelltt – während meine Tochter den Teig für den Boden gemacht und den Guss aus Eiern und Milch vorbereitet hat.
Weil ich wegen meines Knies nicht gut stehen kann, haben wir kurzerhand den Esstisch im Wohnzimmer zur Backstation erklärt.
Mitten im Mehlgeraschel, Teigduft und Streuselkrümeln wurde daraus ein ganz entspannter, gemeinsamer Moment – definitiv einer meiner heimlichen Lieblingsmomente der Woche.
Als der Kuchen aus dem Ofen kam, konnten wir nicht widerstehen.
Wir haben ihn noch warm angeschnitten – ich liebe das: warmen Pflaumenkuchen, noch dampfend, fruchtig, weich. Mhhh… einfach ein Kracher!
Meine Tochter dagegen war leider ziemlich enttäuscht. Die Pflaumen – ein Geschenk vom Nachbarn – waren wohl zum Teil noch nicht ganz reif. Trotz Honig und nachträglich drübergestreutem Zucker war es ihr einfach zu sauer. Sie verzog das Gesicht und ließ einen Teil stehen.
Ich dagegen mochte ihn. Ja, er war sauer – aber ich mag Obstsäure. Was ich dagegen nicht vertrage, ist zu viel Essig irgendwo. Bei meiner Tochter – wie auch bei meinem Mann – ist es genau umgekehrt.
💍 Vorfreude auf den Hochzeitstag
Morgen feiern wir unseren 30. Hochzeitstag – drei Jahrzehnte Ehe. So lang. Und ich bereue keinen einzigen Tag.
Da ist tiefe Dankbarkeit in mir: für diesen Mann an meiner Seite, unsere gemeinsame Zeit, durchstandene Krisen und stille Phasen, und unsere vier erwachsenen Kinder – all das macht uns aus.
Ich habe beschlossen, den Tag morgen einfach nur zu genießen. Ohne große Erwartungen, ohne festes Programm – geplant ist ein kleiner Ausflug ins Elsass, und ich bin gespannt, wohin es uns führen wird.
Ich erzähle euch nächste Woche mehr – vielleicht sogar mit ein paar Bildern.
✍️ Rückblicke, Schreibmomente & leise Gedanken
Ich habe diese Woche zwei neue Rückblicke veröffentlicht:
📚 Mein Rückblick „Von Schreiben und Sehnsucht“ und mein aktuelles Autorinnen‑Update sind online – beide voll von dem, was in mir lebt und bleibt.
Schreiben ist für mich nicht nur eine Tätigkeit – es ist meine Art zu atmen, zu ordnen und zu verarbeiten. Wenn mein Kopf zu voll oder mein Körper müde ist, greife ich zu den Worten.
Ein Satz, ein Bild, eine Szene reicht manchmal, um mich neu zu verankern – eine leise Rückkehr zu mir selbst.
📖 Buchfreude & ein lautes „Hurra!“
Und dann erreichte mich diese Woche noch eine wundervolle Nachricht:
Susanne Adick, eine liebe Schreibkollegin, hat ihr erstes Buch veröffentlicht: Slomlaih – sometimes they call you by the name of your ship.
Ich jubel dir zu, liebe Susanne – von ganzem Herzen! Auch das ist der Kracher!
Solche Augenblicke erinnern mich daran, warum ich schreibe und wie wertvoll jede einzelne Stimme in dieser Gemeinschaft ist.
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Ich hab schon angefangen zu lesen, weiß aber nicht, wie schnell ich sein werde. Aber ich freu mich drauf einzutauchen in diese spezielle Geschichte.
🧶 Schlussgedanken
So viele kleine Szenen, so viele Töne, Gerüche, Lächeln.
Diese Woche war kein Hochglanzmoment – aber sie hatte Glitzer an den Rändern. Und Wärme mittendrin.
Ich bin dankbar: Für Wiedersehen, für Musik mit Gänsehaut, für sauer-süßen Pflaumenkuchen.
Und für diesen Mann an meiner Seite, seit 30 Jahren. Der ist für mich immer noch ein echter Kracher!
Jetzt pack ich meine Gedanken zusammen, nehm meinen Mann an die Hand – und lass mich einfach treiben.
Vielleicht ins Elsass. Vielleicht nur ums Eck.
Aber ganz sicher: mit offenem Herzen.
Und auch dir wünsche ich ein schönes Wochenende – mit ein bischen Glitzer am Rand.
2 Responses
Herzlichen Glückwunsch zum Ehejubiläum und einen schönen SonnentagAusflug. Eine schnelle und umfassende Genesung für das Knie und wo sonst erforderlich.
Herzlichen Dank für die lieben Worte. Ja, Genesung wäre wirklich wünschenswert.