Samstag. Zeit für einen neuen Samstagsplausch. Ich verlinke wie immer mit dem Karminrot-Blog und dem Karminroten Lesezimmer. Aber nun gehts los. Heute ein bisschen anders als sonst Lies selbst:
Ich hatte einen Text
Ich hatte einen Text.
Er war gut.
Und dann war er weg.
Und ich ziemlich entsetzt.
Hey, kennst du das auch? Du gibst dir Mühe, die Worte fließen aber trotzdem nicht, du ringst, du haderst und dann, endlich steht etwas da. Du weißt gar nicht genau wie, aber irgendwie gings dann doch und dann… eine falsche Taste, schwups alles weg. Und die Wiederherstellung scheitert und alles umsonst.
So gings mir heute, als ich den Samstagsplausch schreiben wollte.
Ich hatte mich durchgerungen, anzufangen, obwohl ich mich eigentlich längst ins Buch vertiefen wollte, das ich für die Bibelschule lesen soll, aber stattdessen hänge ich hier am Laptop fest.
Im Raum und in meinen Ohren klingt Lobpreismusik.
Beste Voraussetzungen, um abzutauchen in geistliche Gedanken. Und doch ging das Lesen nicht. Ich tue mich so schwer mit dem Buch, dabei ist es einfacher geschrieben als gedacht.
Und das andere? Schreiben wollte auch nicht….
Ich hab’s versucht – wirklich – aber der Samstagsplausch wollte einfach nicht von selbst kommen.
Ich will doch nur plaudern
Dabei will ich euch wirklich von meiner Woche erzählen. Aber der Plauderton wollte sich einfach nicht einstellen. Und dann noch dieser Absturz, als ich mich endlich durch den ersten Absatz gewühlt hatte. Manchmal denkt man einfach: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Dabei, ich will euch wirklich mitnehmen in meine vergangene Woche. Das kann doch nicht so schwer sein.
Aber gut. Neuer Versuch.
Ich plaudere. Trotz allem.
Diese Woche war schon – na sagen wir es ehrlich – herausfordernd.
Und schön.
Und tiefgehend.
Und sie hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht.
Segen und Gebet, die tragen
Sie begann letzten Samstag mit der Bibelschule, dazu habe ich ausführlicher in meinem Monatsrückblick berichtet. Was blieb, war das Gefühl, gesegnet zu sein. Ein tiefer Friede hat sich da auf mich gesenkt und eine Sehnsucht nach mehr von Gott.
Die Gebetswoche kam da gerade richtig.
Jeden Morgen zwischen 6 und 7 Uhr haben wir uns per Zoom zum Beten getroffen. Abends waren die Gebetsmeetings von 19 bis 20 Uhr. Bis auf ein Treffen habe ich an allen teilgenommen. (Bei dem einen waren die Pfadfinder gleichzeitig, und die konnte und wollte ich nicht ausfallen lassen.)
Es war spannend und interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Leiter die Treffen gestaltet haben und wie jedes Mal ein anderer Schwerpunkt gelegt wurde.
Die eine Herausforderung war natürlich, noch früher als sonst aufzustehen – besonders, weil ich verantwortlich war, dass die Leute in den Zoomraum hineinkamen. Nach einigen technischen Schwierigkeiten zu Beginn der Zoomgebetstreffen hatte es sich nämlich ergeben, dass unser leitender Pastor mir den Zugang mit Einmalcode entsperrt hatte, und ich nun also die Einzige war, die den Zoomraum starten konnte.
Zusätzlich zu dieser Verantwortung hatte ich auch zweimal morgens die geistliche Leitung.
Besonders beim zweiten Mal war es herausfordernd:
Gott hatte mir einen schwierigen Text aus Hiob aufs Herz gelegt und ein Lied. Ansonsten wusste ich aber nicht genau, wofür wir eigentlich beten sollten.
Spannend war dann, dass genau an diesem Morgen ein Teilnehmer darauf hinwies, dass Jom Kippur sei, der jüdische Versöhnungstag. Ich habe das dann aufgegriffen, und wir haben nochmal für uns selbst und für die Gemeinde um Buße und Vergebung gebetet.
Das war sehr eindrücklich für mich.
Gott füllt meine Lücken
Ja, Gott füllt meine Lücken.
Es war kein Versehen, dass er mir am Vortag keine genaue Idee gegeben hatte, wie ich das Treffen gestalten sollte, sondern es war so gewollt, damit Freiraum da war, um diese Anregung aufzunehmen.
Auch andere Impulse haben mich bewegt:
Gottes Blick auf die Gemeinde, Anbeten mitten in den Stürmen des Alltags. Diese stillen Zeiten morgens und abends haben mich durchgetragen. Und ich habe gespürt:
Ich will und werde Gebet wieder noch mehr zu einem Pfeiler in meinem Leben machen.
Einfach, weil es mir gut tut, weil es mich verbindet mit Gott und weil es mich hält und mir Richtung gibt.
Neues aus Eloan
Diese Woche gab es noch ein Highlight:
Die erste Szene von Ansgar Band 3 steht jetzt in meinem Scrivener-Projekt.
Knapp 700 Worte lang. Noch roh und frisch. Ungeschliffen. Aber da.
Und ich bin ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe, das Bild aus meinem Kopf, das ich schon länger als ein halbes Jahr mit mir herumtrage, endlich in Worte gegossen zu haben.
Geholfen hat mir mal wieder ein Schreibmeeting mit Freundinnen, von denen jede selber an ihrem Roman schreibt. Es ist einfach gut, sich mit anderen zu verbinden, die das Gleiche tun.
Co-Workings haben für mich immer noch eine ganz eigene Dynamik. Zu wissen, dass andere gerade auch da sitzen und schreiben, fordert mich heraus. Und dann teilen zu dürfen ist einfach genial gut.
Die Ermutigung aus dem ersten Feedback hab ich mitgenommen in die zweite Schreibzeit und so wurde die Szene rund.
Ein Brief der mich überrumpelt
Andere Worte haben mich diese Woche getroffen.
Seit dem 22.09. weiß ich ja, dass mein Sohn seine Ausbildung nicht hier um die Ecke machen wird, sondern fast 1000 km entfernt von zu Hause. Und das ist auch okay. Ich freu mich wirklich von Herzen für ihn.
Aber das hindert nicht, dass ich ihn vermissen werde.
Das merke ich gerade jeden Tag. In den kleinen und den großen Dingen.
Er ist mir eine Stütze gewesen. In ganz vielem.
Und als am Donnerstag die Nachricht kam, dass er nicht wie gedacht am 01.11., sondern schon am 15.10. beginnen soll, war es wie ein Schock.
Nur 14 Tage früher – und doch wirbelt es alles durcheinander.
Keine 14 Tage mehr, und ich hab ein Zimmer frei.
Keine 14 Tage, und jemand, dem mein Herz wirklich nahe ist, fehlt.
Lauter offene Fragen
Wie kriegen wir alles so schnell organisiert?
Was muss noch alles getan werden?
Was kann und wird er mitnehmen?
Wie kriegen wir ihn da nach Norden?
Eigentlich wollte ich ihn nochmal rauffahren, aber weder die Finanzen noch die Zeit erlaubt das.
Also wird er mit dem Zug fahren.
Nicht, dass er das nicht könnte – und doch ist es anders als gedacht.
Ist der Abschied plötzlich gedrängt, gehetzt, überstürzt, und das Gefühl, ich verliere ihn, plötzlich größer geworden.
Mein Mamaherz protestiert.
Gleichzeitig
Hey – die Ausbildung hat ja schon am 01.09. begonnen, und es ist sicher gut, wenn er nicht zu viel verpasst, also sind 14 Tage früher auch wieder gut.
Für die Unterbringung ist vorerst gesorgt, bevor er eine eigene Wohnung findet.
Also immerhin muss ich nicht befürchten, dass er unter einer Brücke schlafen muss.
Alles andere wird sich finden.
Das alles trage ich heute in mir.
Und inmitten von all dem bleibt Gott – als Halt, als Trost, als Kraft. Für meinen Sohn. Für mich. Für alles, was kommt.
Und ich freu mich, dass es auch in Husum eine gute Kirche und neue Leute für meinen Sohn gibt.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Für ihn und für mich.
Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute.
Nochmal zurück zum Schreiben
Wir hatten es ja heute schon vom Schreiben.
Diese Woche hat mich jemand erinnert, dass mein Schreibschnuppen-Dienstag Feedback und Fokus im November beginnt.
Vielleicht hast du Lust, noch dazu zu kommen. Anmeldungen sind noch möglich und ich würde mich freuen, dich kennenzulernen und dich und deine Geschichte ein Stück zu begleiten.
Mehr über den Kurs erfährst du unter: Meine Angebote.
Die Anmeldung funktioniert zur Zeit nur über eine Mail an info@kreative-schreiberei.de
Der Button funktioniert gerade nicht und da ich an diesem Wochenende mit dem Jubiläum meiner Gemeinde beschäftigt bin, kann ich das auch gerade nicht reparieren.
Also schreib mir einfach eine informelle Mail, dass du dabei sein willst.
Wir werden sicher viel Spaß zusammen haben und du darfst mit deiner Geschichte einen Schritt voran tun.
Wir arbeiten ganz nach dem, was die einzelnen Teilnehmer brauchen. Es wird Platz sein für Coworking, Feedback, Fragen und Input zu verschiedenen Themen wie Figuren, Setting usw.
Noch sind Plätze frei – das ist deine Chance!
Für heute ende ich hier
Ich wünsche dir Gottes Segen für die neue Woche und Dankbarkeit für die Menschen um dich herum.
Oft wissen wir erst, wie viel sie bedeuten, wenn sie nicht mehr da sind.
Wenn du magst, schreib mir gerne, wie deine Woche war und was dich bewegt.
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