Manchmal fühlt sich eine Woche an wie ein einziges Durcheinander Wirrwarr eben– voller Termine, Sorgen und kleinen Stolpersteinen. Aber wenn ich innehalte und zurückblicke, entdecke ich dazwischen die echten Wow-Momente. Und genau die möchte ich heute mit euch teilen.
Auch dieser Samstagsplausch wird, wie immer, mit dem Karminrot-Blog und dem Karminroten Lesezimmer verlinkt.
Bibelschule – ein Jugendtraum wird wahr 📖✨
Diese Woche hatte ich mein offizielles Bewerbungsgespräch für die Teilzeit-Bibelschule. Allein die Fahrt dahin war schon ein kleines Abenteuer: knapp eine Stunde durchs Wiesental hoch fast bis nach Todtnau – wunderschöne Landschaft, viel Grün, aber eben auch jede Menge Kurven. Ich mag Berge und Kurven nicht so gern, auch wenn die Straße groß und breit bleibt.
Beim Gespräch angekommen, war ich trotzdem ziemlich aufgeregt. Ich kenne und schätze das Ehepaar, das es geführt hat, eigentlich gut, aber es hatte eben diesen „offiziell und wichtig“-Charakter. Und dann saßen wir da anderthalb Stunden zusammen, gingen alles durch: den Zeitaufwand und ob ich das schaffen kann, meine Bekehrungsgeschichte und mein Zeugnis, meine Erwartungen an die Bibelschule, aber auch, was von mir erwartet wird. Es war eine gesegnete, intensive Zeit – und manche Fragen haben mich echt herausgefordert.
Am Ende kam die Zusage: „Zu 99 % bist du angenommen, wir brauchen nur noch die formale Zustimmung des zweiten Pastors.“ Am nächsten Tag kam dann per WhatsApp die Bestätigung: keine Einwände – und damit stand fest: ich bin dabei!
Und das bewegt mich so sehr, weil ich diesen Wunsch schon mit 16 Jahren hatte. Damals wollte ich unbedingt auf eine Bibelschule, aber mein Vater fand das nicht seriös. Stattdessen drängte er mich, etwas „Ordentliches“ zu machen und mein Abi fertigzumachen. Dann lernte ich meinen Mann kennen, wir bekamen unsere vier Kinder – und der Traum rückte in weite Ferne.
Aber Gott ist gut! 💫 Jetzt, mit über 50, erfüllt er mir meinen Jugendwunsch doch noch. Das ist so eindeutig seine Handschrift, seine Gnade. Als die Zusage kam, dachte ich nur: Wow, wie genial ist das denn! Ich freue mich riesig auf dieses besondere, intensive Jahr, das jetzt vor mir liegt.
Thrombose – von Angst zur Erleichterung 💓🙏
Am Donnerstag hatte ich einen Termin beim Angiologen in Schopfheim. Den Arzt kannte ich vorher nicht, und gleich zu Beginn gab es einen kleinen Schreck: Ich hätte eigentlich eine Überweisung gebraucht – die hatte ich natürlich nicht dabei. Zum Glück durfte ich sie nachreichen und musste nicht wieder nach Hause fahren. Der Arzt war freundlich, schon älter, und ich kam pünktlich dran.
Dann ging es los mit dem Doppler-Ultraschall. Ich saß da, schaute gebannt auf den Bildschirm und versuchte, irgendetwas zu erkennen. Mein Herz klopfte ordentlich – die ganze Thrombosegeschichte hatte mir viel Angst gemacht, schließlich weiß man ja, wie gefährlich so etwas enden kann.
Und dann kam die erlösende Nachricht: Kein Blutgerinnsel mehr, alles aufgelöst! Nicht einmal Spuren waren zu sehen. Und auch die Venenklappe ist noch intakt – was wohl nicht selbstverständlich ist. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Eine Viertelstunde nach meinem offiziellen Termin war ich schon wieder draußen – mit einem Gefühl, als wäre eine riesige Last von meinen Schultern gefallen. Innerlich jubelte ich und dankte Gott auf dem Weg zum Auto. Und so richtig tief angekommen ist es erst später, als ich meinem Mann davon erzählt habe: Diese Gefahr, diese Sorge, die so schwer über mir gehangen hatte, war einfach weg.
Ich darf die Blutverdünner jetzt sogar reduzieren bzw. ganz absetzen. Die Kompressionsstrumpfhose werde ich noch weiter tragen – einfach, weil es sich sicherer anfühlt. Und ja, bei Flugreisen oder längerer Bewegungslosigkeit soll ich die Tabletten vorsichtshalber wieder nehmen. Aber im Alltag bin ich frei.
Für mich ist das nicht einfach nur ein medizinischer Befund – es ist ein Wunder. Gott hat mich durch diese schwere Zeit getragen und mir gezeigt, dass er meine Sorgen in Nichts auflösen kann. Was für ein Wow-Moment!
Manuskript – vom Zähnefletschen zum Flow 🖋️📚
Ein großer Teil meiner Woche drehte sich ums Überarbeiten meines Manuskripts. Ich hatte mehrere Testleserinnen – alle Frauen, weil mein einziger männlicher Testleser leider aus Zeitgründen absagen musste. Sie haben mir ihr Feedback auf zwei Arten gegeben: zum einen direkt als Kommentare im Text, zum anderen gesammelt in einer Tabelle mit Anmerkungen zu den Kapiteln.
Mein erster Durchgang war entsprechend: Kommentar für Kommentar am Seitenrand durchgehen und entscheiden, ob und wie ich es umsetzen wollte. Und ehrlich – der Anfang war mühsam. Zäh wie Kaugummi. Ich habe oft schon nach wenigen Seiten abgebrochen, war frustriert, weil jede Notiz neue Fragen aufwarf, und ich hatte richtige Entscheidungsschwierigkeiten. Motivation? Eher Fehlanzeige.
Aber dann kippte das Ganze plötzlich. Aus diesem Wirrwarr kam ich in einen echten Flowzustand. An vier Tagen habe ich mich durch die 624 Seiten gearbeitet, mich durchgewühlt, Kommentare bearbeitet und am Donnerstagabend konnte ich sagen: Der erste Durchgang ist geschafft! Das fühlte sich an wie ein kleiner Meilenstein. Teilweise habe ich fast 40 Seiten pro Stunde geschafft – natürlich ging es bei Szenen, die ich ganz neu schreiben musste, deutlich langsamer. Aber unterm Strich: ich war durch. Und ich hatte wieder ein gutes Gefühl für meinen Text.
Zweite Runde
Am Freitag startete ich dann die zweite Runde. Dafür habe ich die große Tabelle der Testleserinnen ausgedruckt und bin Kapitel für Kapitel erneut durchgegangen. Parallel habe ich die Kommentare, die ich beim ersten Durchgang noch stehen ließ, ebenfalls abgearbeitet. Insgesamt waren das am Freitag 13 (!) Stunden Korrekturarbeit. Am Abend stand ich bei Seite 268 – also schon mehr als 40 % des ganzen Textes.
Es gab dabei auch richtige Aha-Momente: Zum Beispiel eine Szene, die mir sehr am Herzen lag. Erst dachte ich, ich verliere ihre besondere Atmosphäre, wenn ich sie stark verändere. Aber nach dem Umschreiben war klar: Jetzt ist sie sogar noch stärker! Der Held handelt aktiv statt passiv, und die Stimmung, die ich unbedingt bewahren wollte, ist nicht verloren gegangen, sondern noch intensiver geworden. Ein echtes Geschenk.
Natürlich gibt es auch Tiefs: Am Ende dieses 13-Stunden-Marathons war ich nur noch erschöpft und unzufrieden mit mir selbst. Alles wirkte plötzlich zu viel, zu verändert, nicht mehr stimmig. Aber ich weiß, dass das nur die Müdigkeit sprach. Heute starte ich wieder frisch – und bin sicher, dass ich das Ziel erreiche: bis Freitag soll das Manuskript beim Lektor sein.
Was mich dabei wirklich trägt: Gott. Wer mich kennt, weiß, dass Geduld und Ausdauer nicht gerade meine größten Stärken sind. Aber er schenkt mir Durchhaltevermögen, Freude mitten in der Arbeit und Klarheit für Entscheidungen – und genau die sind beim Korrigieren gefühlt tausendfach nötig, klein und groß. Für mich ist dieser Flow-Zustand ein Geschenk von ihm: Kraft, dranzubleiben, und Ideen zur richtigen Zeit.
Buchverkauf – Donnerhall in der Arztpraxis 📚⚡
Wenn man ein Buch veröffentlicht, gibt es am Anfang oft einen kleinen Schwung: Im ersten Dreivierteljahr nach Erscheinen habe ich meine Bücher gut verkauft – viele schon über das Crowdfunding, andere bei Lesungen, nur wenige über den regulären Handel. Aber seit Anfang des Jahres ist der Absatz fast auf null gefallen. Keine Lesungen (außer im März) und nur ab und zu mal ein Verkauf an Freunde, die ein Buch verschenken wollten.
Umso überraschender kam dieser Donnerstag: Ich war eigentlich nur in meiner Hausarztpraxis, um die Überweisung für den Angiologen abzuholen. Plötzlich stürmt eine MTA auf mich zu, strahlt mich an und ruft: „Auf SIE habe ich schon die ganze Zeit gewartet – auf SIE!“ Ich dachte erst: Ups, was ist denn jetzt los?
Und dann platzte es aus ihr heraus: Ihr Chef – mein Arzt – hatte ihr per WhatsApp mein Buch empfohlen, mit Coverfoto und allem. Und sie: „Das ist ja genauuuuu mein Genre! Ich will das unbedingt lesen. Ich bestelle es mir jetzt und nehme es mit in den Urlaub.“
Ganz ehrlich? Ich stand da wie vom Donner gerührt. Natürlich habe ich ihr gleich gesagt, dass es für mich besser ist, wenn sie direkt bei mir kauft. Also habe ich ihr angeboten, das Buch am nächsten Tag persönlich vorbeizubringen. Sie war happy, ich war happy – ein echter Glanzmoment.
Wie es dazu kam
Zur Vorgeschichte gehört: Letztes Jahr hatte ich meinen Arzt zu einer medizinischen Frage für Band 1 befragt. Ich wollte wissen, ob eine bestimmte Verletzung im Mittelalter mit den damaligen Methoden überlebbar gewesen wäre. Er hat sich damals viel Zeit genommen, mir alles genau erklärt, und ich konnte das Wissen direkt im Buch verwenden.
Einige Wochen später, bei einem Routinebesuch, fragte er mich nach dem Buch. Als ich sagte, dass es bei Amazon & Co. erhältlich ist, hat er sofort gegoogelt – und war erstaunt, dass es sogar Rezensionen gibt. Noch in der Praxis machte er einen Screenshot und schickte ihn seiner Mitarbeiterin, weil er wusste, dass sie dieses Genre liebt.
Und so schließt sich der Kreis: Ein Arzt, der mir beim Recherchieren geholfen hat, ein Screenshot, der zur richtigen Person wanderte – und plötzlich wieder ein Buchverkauf, mitten in einer Phase, in der es fast stillstand. Für mich ein klares Zeichen: Es gibt Menschen, die auf mein Buch gewartet haben. Und das ist ein richtig ermutigendes Wow!
👉 Falls ihr neugierig geworden seid und Lust zum Lesen habt: Mehr Infos zu meinem Buch findet ihr auf meiner Bücherseite.
Lektorat – offene Türen und offene Herzen ✉️📖
Von Anfang an war klar: Für Band 2 wollte ich unbedingt wieder denselben Lektor wie bei Band 1. Sein Lektorat war zwar intensiv, manchmal richtig herausfordernd – aber es hat das Buch so viel besser gemacht. Und unsere Zusammenarbeit hatte schon beim Probelektorat einen besonderen Start: Damals meinte er, er wollte eigentlich „nur kurz reinlesen“ … und dann war er so gepackt von der Geschichte, dass er sofort das Probelektorat angefertigt hat. Für mein Autorenherz war das natürlich ein Schmelz-Moment: Ein Lektor, der sich von meiner Geschichte fesseln lässt – besser geht’s nicht.
Trotzdem hat es mich diese Woche einiges an Überwindung gekostet, ihn wieder anzuschreiben. Es sind immerhin schon über eineinhalb Jahre seit Band 1 vergangen. Auf seiner Webseite steht, dass er sechs Wochen Wartezeit hat – und meine eigenen Finanzen sind ja auch noch angespannt, ich spare noch für das Lektorat. Tausend Bedenken schwirrten mir durch den Kopf. Aber am Mittwoch habe ich es endlich getan: Ich habe ihm Band 2 vorgestellt, die Zahlen genannt (930.000 Zeichen, rund 620 Normseiten) und gefragt, ob er mich bald einplanen könnte. Und – ob sich bei den Kosten eventuell eine Ratenzahlung einrichten ließe.
Die Antwort des Lektors
Seine Antwort? Einfach ein Traum. Superfreundlich, herzlich, fast charmant – voller Freude über die Anfrage. Er schrieb, dass seine Warteliste eigentlich noch länger sei, aber: Für mich will er einen Platz freiräumen, weil er sich so sehr auf Band 2 freut. Wegen der Finanzen nahm er mir alle Sorgen: Da seien sie ganz flexibel. Und dann die Überraschung: Er hatte mir schon im Mai eine Mail geschrieben, um nachzufragen, wie weit ich sei – die war leider in meinem Chaos mit Thrombose, Blutungen und Not-OP völlig untergegangen.
Als ich seine Mail jetzt gelesen habe, war ich einfach überwältigt. Da war so viel Herzlichkeit, echte Vorfreude und Interesse spürbar. Und dieses „Ich räume extra Platz für dich ein“ hat mich unglaublich motiviert und auch stolz gemacht. Es ist ein Zeichen, dass meine Texte wirklich etwas wert sind – wenn sich sogar der Lektor schon darauf freut, weiterzulesen.
Seine Zusage, so kulant mit den Finanzen umzugehen, hat mich zusätzlich erleichtert. Für mich ist das ein deutliches Zeichen: Gott sorgt. Er hat mich damals direkt zum richtigen Lektor geführt – mein allererstes Probelektorat war gleich ein Volltreffer. Und er öffnet Türen, die eigentlich verschlossen scheinen. Diese Zusammenarbeit ist für mich pure Gnade. Und ein dickes, fettes Wow!
Highlightposts der Woche 💻✍️
Auch online gab es diese Woche echte Wow-Momente – Texte, die mir besonders am Herzen lagen und die viele von euch bewegt haben:
- Ben und Karla – Liebesgeschichte in den Bergen: Ein besonderer Moment in Eloan, der zeigt, dass Heldentaten nicht immer auf dem Schlachtfeld geschehen. 👉 Zum Beitrag
- Was beim Korrigieren wirklich passiert – zwischen Flow und Szenen-Schmerz: Ein Blick hinter die Kulissen meines Schreibprozesses – ehrlich, manchmal schmerzhaft, aber voller Aha-Erlebnisse. 👉 Zum Beitrag
- Charakterentwicklung – der zweite Schritt zu unvergesslichen Figuren: Wie Figuren Tiefe gewinnen und warum das den Unterschied zwischen „nett“ und „unvergesslich“ macht. 👉 Zum Beitrag
Vom Wirrwarr zum Wow 🌟
So sah meine Woche aus: voller Kurven, voller Arbeit, voller kleiner Schreckmomente – aber auch voller Überraschungen, Geschenke und offener Türen. Ich sehe darin so deutlich: Gott ist gut. Er trägt, er überrascht, er öffnet Wege, die unmöglich scheinen. Und das macht aus einem chaotischen Wirrwarr eine Woche voller Wow.
Werbung in eigener Sache (und für meinen Mann 😉)
Zum Schluss noch ein kleiner Abstecher: Mein Mann hat eine eigene Website mit Blog – und wenn ihr etwas für Fotografie, Fotoreisen und Kameras übrig habt, dann schaut unbedingt bei ihm vorbei.
Seine Bilder sind wirklich sehenswert: faszinierende Naturaufnahmen, detailverliebte Makroaufnahmen, beeindruckende Nachtfotografie und immer wieder auch spannende Architektur-Blicke. Für mich sind seine Fotos kleine Kunstwerke – und vielleicht entdeckt ihr dort genauso viele „Wow-Momente“ wie ich jede Woche bei ihm.
Die Seite ist zwar noch im Aufbau, aber es wird jetzt regelmäßig neue Blogartikel geben – immer mit passenden Fotos und spannenden Erläuterungen. Vorbeischauen lohnt sich also!
Hier geht’s lang:. Perspektiven -joergbollhoefer.de📸✨
No responses yet