Hier kommt er, mein heute sehr literarischer Samstagsplausch und berichtet vom Schreiben im Rausch und dem Alltag mit Krücken. Diesen Beitrag verlinke ich wieder mit der Karminrotseite und dem Karminroten Lesezimmer.
Nächte, Narrative, Neuanfänge
Diese Woche war geprägt von zwei Dingen:
💥 Schreiben im Wahnsinnsfieber
🦿 Physiotherapie mit Feinwaage
Klingt wie der Beginn eines schlechten Witzes, ist aber mein ganz realer Alltag gerade. Ich bin im Endspurt meines Manuskripts – und das fühlt sich an wie ein Sog, ein Rausch, ein innerer Countdown. Ich will fertig werden. Ich muss fertig werden.
Szenen zerschneiden, Kapitel zusammensetzen
Ich habe Nächte durchgearbeitet, Szenen gebaut, gestrichen, zerpflückt, neu verbunden. Kapitelüberschriften entworfen, die eng an meine Timeline gekoppelt sind – denn Struktur ist in dieser Geschichte alles.
Einige Szenen haben sich zu Kapiteln entwickelt, andere Kapitel musste ich dramaturgisch zerschneiden, um ihre Teile wie Mosaikstücke zwischen andere Perspektiven zu setzen.
Und jetzt? Jetzt ist sie da – die funktionierende Timeline. Mit sauber sortierten Überschriften. Mit einer gekürzten, überarbeiteten Rohfassung.
Noch fehlen etwa zehn kleine Sequenzen – aber das Fundament steht. Und das heißt: Überarbeiten. Und dann: Überarbeiten. Und dann: Testleser. 🖋️
Wenn alles andere still wird
Was dabei natürlich liegenbleibt: alles andere. Nachrichten, Haushalt, Alltag. Ich hab’s schlicht ignoriert. Nicht mit Absicht – aber wenn man tief in der Geschichte ist, dann ist da einfach kein Platz mehr für Alltagsgedöns. Vielleicht kennt ihr das.
Und manchmal ist das auch in Ordnung.
20 Kilo und der tägliche Balanceakt
Im echten Leben passiert gerade auch einiges. Ich lerne wieder zu gehen – oder besser gesagt, Krückenlaufen mit Gewichtsbeschränkung. Nur 20 kg darf ich auf das operierte Bein geben. Und glaubt mir: Das ist weniger, als man denkt.
Wir haben es mit einer Waage ausprobiert, und ich sag mal so: Es ist eine Kunst für sich. Jeder Schritt ist ein Balanceakt zwischen Konzentration und Frusttoleranz.
Aber es geht. Langsam. Mühsam. Stück für Stück. Wie beim Schreiben eigentlich auch.
Ein stiller Abschied, der bleibt
Und manchmal überschneiden sich diese beiden Wege: Diese Woche habe ich mich nicht nur von Szenen getrennt, sondern auch von einer Figur, die mir sehr ans Herz gewachsen war.
Es war eine dieser stillen Szenen, die wenig sagen, aber viel bedeuten. Kein großer Knall. Kein Drama. Nur ein Abschied – so leise, dass er noch lange nachhallt. Und obwohl er nur ein paar Seiten lang war, hat er in mir viel bewegt.
Drinnen ist Magie
Das Wetter? Wunderschön, hab ich gehört. Ich bin ein Stubenhocker. Nicht nur, weil ich mit dem Rollstuhl unterwegs bin – sondern auch, weil ich es einfach liebe.
Wenn ich schreiben kann, bin ich genau da, wo ich sein will. Draußen ist schön, aber hier drin ist Magie.
Noch Fragen an die Autorin?
Mögt ihr mir ein paar Fragen stellen? Oder lieber Tee trinken und still mitlesen?
Ich freue mich, wenn ihr da seid – in Gedanken, Kommentaren oder einfach nur im stillen Mitfühlen.
Bis zum nächsten Mal –
aus der Schreibstube mit Herzklopfen und etwas Wehmut,
Martina
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