Neue Szenen und Beschreibungen
Es geht vorwärts. Endlich wieder. Das habe ich ja schon berichtet!
In der letzten Woche sind zwei Szenen entstanden, wo vorher nur ein knapper Satz darauf hindeutete, dass dort noch etwas fehlte, mehr als 2500 Worte wurden neu geschrieben und noch mehr Text verbessert. Ich habe mir die Zeit genommen, mich mit Beschreibungen auseinanderzusetzen und Worte zu finden, die den Leser mit hinein nehmen in die Hauptstadt meines Landes. Außerdem habe ich meine Hauptfigur in einen Badezuber steigen lassen… auch hier war es entscheidend, Atmosphäre zu kreieren, zu beschreiben…warum das wichtig ist, liest du vielleicht irgendwann in meinem Roman.
Erstaunlicherweise waren es zwei eher „langweilige“ Szenen, die mich wieder hineingezogen haben in die Geschichte. Da passiert keine Action, es ist nichts, was die Geschichte voran treibt, keine tiefschürfenden Erkenntnisse oder Gefühle werden gewälzt, niemand kämpft oder stirbt, leidet oder siegt…. Es geht keinen Schritt voran… niemand trifft weitreichende Entscheidungen oder verliert sich in Trauer, Wut oder maßloser Eifersucht. Was macht diese Szenen dennoch so besonders, dass sie einen solchen Sog auf mich ausgeübt haben, dass ich mir jetzt gut vorstellen kann, voran zu schreiben? Wieso faszienieren sie mich so, begeistern mich geradezu?
Weil sie Atmosphäre schaffen. Weil sie meine Welt lebendig gemacht haben. Weil ich plötzlich ganz nah bei meiner Figur war. Weil ich gesehen, gehört und gerochen habe, wie es dort aussieht, wo ich meinen Helden hingeschickt habe. Ich habe dort mit ihm gestanden. Auf die Stadt geblickt. Gefühlt und erlebt wie es in den Straßen dieser Hauptstadt zugeht …seine Perspektive eingenommen. Und damit bin ich ihm nah gekommen, konnte ihn verstehen, seine Beweggründe, seine Gedanken …
Und ich habe gemerkt, wie lieb ich diesen Charakter gewonnen habe, wie wichtig er mir ist … und wie sehr ich mit ihm mitleide …
Zum Thema Beschreibungen habe ich noch einen Extra-Artikel verlasst, den du hier lesen kannst: https://kreative-schreiberei.de/wie-schreibt-man-gute-beschreibungen/
Ansonsten kann ich noch berichten, dass ich schon wieder auf Namenssuche war. Namen sind wichtig, das habe ich schon an anderer Stelle gesagt (den Artikel findest du hier). Sie müssen passen: Zur Figur, zu ihrer Rolle, zur Geschichte, aber auch zueinander. Jetzt hat jemand festgestellt, dass eine Figur so ähnlich heißt, wie die in meiner Herrscherfamilie gängigen Namen. Und dass das erstens verwirrend und zweitens unpassend ist. Man kann ihn dann schlecht vom König unterscheiden, es könnte sogar zu Verwechslungen kommen und es setzt die „Einmaligkeit“ der Herrschernamen herab, bzw. stört die Zusammengehörigkeit innerhalb der Dynastie, wenn ein Außenstehender den gleichen Wortstamm im Namen hat.
Also musste ein neuer Name her! Eine Schwierigkeit, wenn man schon hundert Seiten verfasst und sich an den Namen gewöhnt hat. Für mich prägen Namen das Bild der Person, deshalb sind sie so wichtig, und es ist schwer, sie zu ersetzen.
Ich hab also wieder Namensgeneratoren und Vornamenlisten gewälzt. Diesmal wurde ich hier fündig: https://www.familienbande24.de/vornamen/laender/altdeutsche,vornamen/jungs_index.html
Von etwa 8 Namen, die überhaupt in Frage kamen, habe ich das ganze auf 3 Namen zusammengedampft. Und dann habe ich es im Text ausprobiert. Wie sieht das Schriftbild aus? Wie klingt es? Ist der Name hart genug für einen Mittelklassebösewicht? Kann man ihn gut rufen? Passt er zu meiner Vorstellung der Figur? Ist die Bedeutung angemessen?
Ein Name hat sich herauskristallisiert. Und nun muss ich den im ganzen Text suchen und ersetzen. Seufz. Eine elende Arbeit. Trotz der „Suchen-und-ersetzen-Funktion“ des Programms eine lästige Sache.
Ihr wüsstet nun gern, welchen ich ausgesucht habe?
Staatsgeheimnis! Das verrate ich nicht… Beinahe hätte ich eine Abstimmung gemacht, um eure Meinung zu hören. Aber ganz ehrlich: Bei Namen bin ich zu eigen, der muss für mich passen, da kann ich keine Wahl veranstalten!Â
Und außerdem soll es ein Geheimnis bleiben, bis das Buch hoffentlich erscheint. Irgendwie habe ich da Angst, mir könnte jemand den Namen klauen… das ist sicher albern, aber irgendeinen Tick muss ich als Autor ja haben!! *Zwinker*
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[…] ein Satz zum Thema aus dem letzten Blogpost (siehe hier): nämlich zu den […]