Die Umarmung. So innig und warm. So vertraut. Ein Lächeln malte sich auf sein Gesicht. Als er sie von sich schob, sah er, dass sie ebenfalls lächelte. Sanft und voller Liebe betrachtete sie ihn. Im Übermut hob er sie hoch, wirbelte sie um sich und setzte sie sanft wieder ab. „Leb wohl, kleine Schwester! Pass auf die Burg auf, auf Vater und Mutter!“
„Und du auf dich! Komm wieder, hörst du, Ansgar?“
Er nickte. Drehte sich um und ging. Ließ das Tor hinter sich. Die vertrauten Wege.
Wie lange war das her? Ewigkeiten. Die Welt um ihn war feindlich geworden. Kämpfe, Verletzungen. Blut und Tod. Eine Leere in ihm, seit man ihn verbannt hatte. Er streifte durch Wälder, Wiesen. Über karge Berge. Immer auf der Suche. Doch ohne zu finden. Wie sehr sehnte er sich nach zu Hause. Nach ihr. Er seufzte. Versuchte ein Lächeln. Zaghaft. Es misslang kläglich. Doch dann schlang er die Arme um sich. Er war wieder da. Zu Hause. Im Hof der Burg. Seine Schwester rannte auf ihn zu. Er hob sie hoch, wirbelte sie um sich und lachte.
Pass auf die Burg auf!
„Und du auf dich!“
Ansgar nickte. Dies war sein Auftrag. Das Wichtigste. Auf sich aufpassen. Heimkehren. Er durfte sie nicht enttäuschen. Mit neuem Mut schritt er vorwärts. Unbekannte Wege. In seinem Herzen nahm er die Heimat mit. Die Umarmung. So innig. So warm. So vertraut.
3 Responses
schöne Szene
Danke, Uschi.
Klasse Szene, zeigt sehr gut Ansgar Motivation und was ihm das alles bedeutet. Ein richtig gut gezeigtes Stück Innenleben von ihm. Mehr davon bitte