Ich zeig dir meinen Schreibtisch

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, weiß, dass ich gerade im Blogparadenfieber bin. Meine Challenge lautete, mich an so vielen Blogparaden wie möglich zu beteiligen, bis der September beginnt. Leider hat mich die Hitze und eine daraus resultierende Migräne abgehalten, wirklich richtig in die Vollen zu gehen. Aber dieser Artikel hier, der muss natürlich unbedingt sein. Die Idee fand ich einfach sehr nett und hab mich deshalb darauf eingelassen. Alexandra Bohlmann lädt ein zum „Zeige deinen Schreibtisch-Blogpost“.

Deshalb zeige ich dir heute meinen Schreibtisch, wobei, halt stopp, das ist ja gar kein Schreibtisch, sagst du jetzt. Stimmt. Das ist ein Esstisch! Und zugleich mein liebster Schreibort, sprich mein Schreibtisch!

Was befindet sich auf meinem Schreibtisch und warum?

Durchsichtige Plastiktischdecke:

Auf meinem Schreibtisch befindet sich als Unterstes eine Plastiktischdecke, damit mein schöner, geölter Tisch nicht durch Flecke von übergelaufenem Tee oder Saft oder Spritzern von Tomatensoße verunziert wird. Und durchsichtig ist sie, weil ich es liebe, die schöne Maserung des Holztisches erkennen zu können. Holz ist so wunderbar.

Mein Laptop:

Mein Laptop ist mein wichtigstes Schreibutensil, jedenfalls wenn es um meine Romane geht. Ich schreibe grundsätzlich direkt in die Tastatur. Vorschreiben kann ich nicht, höchstens Notizen oder Mindmaps machen.

Teetasse oder Mittelalterbecher/Pokal

Die Teetasse, die ich am liebsten nutze ist eine Schreibertasse mit entsprechendem Spruch: „Just. Start. Writing.“ steht auf der einen Seite, auf der anderen „Its okay. Writers should be strange.“ Die motiviert mich einfach immer, weiter zu machen mit Schreiben.

Natürlich ist die Teetasse auch gefüllt mit Wasser, Tee oder Saftschorle. Kaffee trinke ich grundsätzlich nicht. Alternativ zur Schreibertasse gibt es auch die Ambientetassen, die dann entweder mittelalterlicher Tonbecher mit oder ohne Henkel oder ein mittelalterlicher Tonpokal sind. Das inspiriert mich einfach, weil es eine passende Atmosphäre zu meinen Mittelaltergeschichten schafft. Natürlich fehlt dann auch der Krug, aus dem man nachschenken kann, nicht.

Bulletjournal und die passenden Stifte

Ich nutze ein großes A4+Notizbuch (punktkariert, von Leuchtturm 1917) als Bulletjournal. In das Buch notiere ich alles, was nicht direkt im Laptop landet. Dort habe ich meinen Kalender mit meinen Terminen, ich zeichne Mindmaps hinein für meine Szenenplanung oder um Inspirationen oder Themen zu finden. Ich interviewe meine Charaktere oder notiere meine ToDos für den Tag. Selbst Einkaufslisten, Telefonnotizen, Monatsrückblicke etc sind hier zu finden. Ich liebe diese Buch und ohne geht nichts. Natürlich braucht es dazu passende bunte Stifte. Ich nutze da am liebsten die Stabilo Point 88. Ich liebe Blautöne, Türkis und Lila bis Rottöne, nur Rosa und Braun/Grau sortiere ich meist aus, ebenso wie Neon oder Pastellfarben..

Lineal und Schablonen

Für Linien im Kalender nutze ich im Bulletjournal gerne ein großes Lineal (mindestens 30 Zentimeter lang) und ich habe spezielle Metallschablonen, mit denen ich Verzierungen anbringe. Manchmal klärt es einfach den Kopf, wenn nur die Finger beschäftigt sind und man Freiraum zum Denken findet, während man mit Schablonen Schnörkel malt.

Außerdem stehen auf dem Esstisch oft noch Dinge, die dort eigentlich nicht hingehören, wenn es gerade mein Schreibtisch ist. Und ich gebe zu, ich räume das nicht immer gut auf. Aber klar, fotografiert habe ich ihn nur in einwandfreiem Zustand:

Haushaltsdinge

Manchmal stehen noch benutzte Teller oder Töpfe auf dem Tisch oder Pfannen vom Vortag, was halt so anfällt, wenn fünf Leute essen und sich keiner berufen fühlt abzuräumen. Und manchmal ist Schreiben einfach wichtiger, als mein Haushalt. Der kann warten, meine Ideen gehen aber flöten, wenn ich sie nicht aufschreibe.

Karten, Briefe, Kerzen, Bibel, und Bücher

An einem Ende des Tisches sammeln sich immer gerne alle möglichen und unmöglichen Dinge, die ich dann ab und an in einer konzertierten Aktion aufräume. Das können Schreibutensilien, Nachschlagewerke oder Briefe sein, die wir bekommen haben, Karten, die ich schreiben sollte oder anderes. Kleinkrempel wie Batterien, Radiergummis etc… In regelmäßig unregelmäßigen Abständen räume ich da auf.

Zum Glück ist der Ess-Schreibtisch groß, nämlich 2,20 Meter mal sicher einen Meter Breite, so dass ich selten Platzprobleme habe. Und gegen Unordnung bin ich relativ resistent. Die merke ich erst, wenn andere längst sagen: Da ist das Chaos aber perfekt.

Wenn es mir körperlich und seelisch allerdings gut geht, achte ich schon auf eine gewisse Grundordnung. Jetzt in der Hitze des Sommers ging es mir jedoch oft so schlecht, dass ich den Schreibtisch gar nicht genutzt habe.

Welche Gegenstände sind für meinen kreativen Prozess unverzichtbar?

Knackige Antwort: Bullet-Journal, Stifte, und Laptop.

Wie organisiere ich meine Materialien und Werkzeuge, um produktiv zu bleiben?

Gar nicht wirklich bis soweit, dass ich alles in Reichweite habe. Ich bin so jemand: aus den Augen, aus dem Sinn, deshalb muss ich alles im Blick, in Reichweite haben.

Welche individuellen Lösungen habe ich für meinen Schreibtisch gefunden?

Zum Beispiel verlege ich meinen Schreibtisch, gerade jetzt im Sommer gern in mein Schlafzimmer aufs Bett, um genau zu sein, denn dort ist es kühler als im Wohnzimmer, in das durch 5 Fenster Licht, Sonne und Wärme hineinkommen kann. (Und ja, bei der Hitze kurbel ich schon die Rollos runter, es hilft trotzdem nur bedingt.)

Auch auf dem Sofa schreibe ich manchmal und nur ganz selten nutze ich den Schreibtisch meines Mannes.

Individuell ist eben, dass ich mitten drin im Alltag meiner Großfamilie sitze und das im allgemeinen auch sehr genieße. Und manchmal ist der Esstisch-schreibtisch auch einfach nur Esstisch.

Wie spiegelt mein Schreibtisch meine Persönlichkeit und meinen kreativen Stil wieder?

Chaotisch, abenteuerlich, mitten im Leben. Ich bin Familienfrau, mit vier (jetzt erwachsenen) Kindern und ein bisschen Durcheinander hat immer dazu gehört. Und ich liebe Abenteuer, jedenfalls die auf Papier und zwischen zwei Buchdeckeln. Also passt mein mittelalterlich, abenteuerlich, chaotischer Schreibtisch sehr gut zu mir. PS. Habe ich schon gesagt, dass ich Mittelalterfan bin?

Wie verteidige ich meinen Schreibtisch anderen gegenüber?

Gar nicht. Manchmal lade ich meine Familie sogar ein, mit mir am gleichen Tisch zu arbeiten. Nur die Katzen meiner Tochter dürfen nicht auf den Ess-Schreibtisch. Da werde ich dann auch rigoros und setze sie schwuppdiwupps wieder runter, sollten sie doch einmal meinen, die dürften das.

Habe ich bestimmte Rituale oder Gewohnheiten an meinem Schreibtisch?

Tee trinken, Musik an, Pomodoro-Timer stellen und loslegen.

Wie halte ich meinen Schreibtisch aufgeräumt, trotz kreativem Chaos?

Gar nicht. Oder nur so, dass es mir reicht, um konzentriert zu bleiben. Wenn es überhand nimmt, gibt es ein Hauruckverfahren und ich stelle mir eine Pomodoro-Einheit von 25 Minuten und räume eben erst auf, bevor ich schreibe.

Was sind meine besten Tipps für eine optimale Arbeitsumgebung?

Such dir den Platz, an dem du dich wohlfühlst und wenn es der Küchentisch ist, ist es der Küchentisch. Und der aufgeräumteste Schreibtisch nützt nichts, wenn meine Gedanken nicht fließen. Erlaube dir selbst unperfekt zu sein, einen unperfekten Arbeitsplatz zu haben und dann hau in die Tasten.

Ich brauche zum Arbeiten meist auch Musik. Umgebungsgeräusche lenken mich eher ab, während mich Musik in die richtige Stimmung bringt. Außerdem muss das Licht passen. Es darf weder zu grell, noch zu dunkel sein, sonst wird es anstrengend.

Und wie sieht dein Schreibtisch aus?

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2 Responses

  1. Liebe Martina,

    Danke für deine sehr erfrischende Einblicke in deinen Schreib äh Esstisch 😁 und deine Arbeitsweise. Auch bei dir wie bei sovielen Stelle ich parallelen fest. Vor allem der Punkt, aus den Augen aus dem Sinn. 😅 Vielen Dank, dass du mit gemacht hast.
    Herzliche Grüße Alexandra

    • Herzlichen Dank, liebe Alexandra für das geniale Thema, das war eine echte Steilvorlage und hat mir wirklich Spaß gemacht, daran teilzunehmen. Ich muss mich noch durch die anderen Schreibtischtäterbeiträge wühlen. Freu mich schon drauf. Liebe Grüße Martina

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