Du hast eine Romanidee – vielleicht sogar schon den Namen deiner Hauptfigur – aber irgendwie bleibt sie noch blass?
In diesem Artikel zeige ich dir, wie aus einer groben Skizze ein lebendiger Charakter wird. Ein Charakter, den deine Leser lieben, hassen oder nie vergessen werden.
Falls du den ersten Schritt verpasst hast: Hier erfährst du, wie du den perfekten Namen für deine Figur findest. Namen für Charaktere finden – der erste Schritt zu unvergesslichen Figuren.
Es gibt viele Anleitungen und Sheets zur Charakterentwicklung.
Ich habe im Laufe der Jahre meine eigenen Methoden gefunden, die mich zuverlässig zu stimmigen und lebendigen Figuren führen.
Einen Teil davon teile ich hier im Blog. Noch intensiver arbeiten wir daran im ManuskriptMittwoch, wo du meinen kompletten Charakterbogen und die Ausfüllhilfe erhältst.
Was gehört zu einer Figur?
Alles, was dir zu deiner Figur einfällt, kann relevant sein und gehört zur Charakterentwicklung. Von äußeren Merkmalen wie Größe, Augen- und Haarfarbe bis zu einem Hinken oder ungewöhnlichen Narben. Herkunft, Familie und Lebensgeschichte sind ebenso wichtig. Ziele, Konflikte und Hoffnungen – auch das bestimmt, wie deine Figur auf Leser wirkt.
Natürlich widme ich einer Hauptfigur viel mehr Aufmerksamkeit als einem Statisten. Jemanden, der dem Protagonisten nur den Weg zur nächsten U-Bahnstation erklärt, muss ich nicht gleich gut kennen wie meinen Helden.
Wenn die Nebenfigur aber der Schwippschwager des Attentäters ist und geheime Informationen besitzt – dann muss ich schon genauer hinschauen.
Was trage ich in den Charakterbogen ein – und woher kommen die Ideen?
Oft höre ich einfach in mich hinein: Was für eine Figur brauche ich an dieser Stelle?
Soll es eine liebenswerte Bäuerin sein, die dem verfolgten Helden einen Apfel schenkt oder Unterschlupf gewährt?
Oder eine durchtriebene Großstadtgöre, die dem Mobbingopfer auch noch ein Bein stellt?
Natürlich spielen auch meine persönlichen Vorlieben eine Rolle – ob meine Figur Locken oder eine Glatze hat, ist manchmal einfach Geschmackssache.
Gleichzeitig frage ich mich: Welche Eigenschaften helfen meiner Figur, welche erschweren ihr das Leben?
Denn zu perfekte Figuren sind genauso langweilig wie solche, die vor lauter Schwächen handlungsunfähig sind.
Warum Fehler und Brüche wichtig sind
Charakterentwicklung beinhaltet auch, dass man sich Gedanken zu Schwächen und Macken macht.
Ein Protagonist ohne Fehl und Tadel wird sein Abenteuer zu glatt bestehen – und das ist selten spannend.
Ein Bösewicht, der nur böse ist, wirkt flach und unglaubwürdig.
Selten ist das Leben schwarz-weiß. Ich lese ein Buch lieber, wenn der Bösewicht eine Schwäche für seine kleine Schwester hat. Oder der Held einen Fleck auf der weißen Weste. Denn wer ist schon perfekt?
Nächste Woche geht es weiter mit: „Charaktere zum Leben erwecken – der dritte Schritt zu unvergesslichen Figuren“ (Link folgt)
PS: Wenn du Lust hast, deine Figuren noch tiefer auszuarbeiten, komm zum nächsten ManuskriptMittwoch!
An jedem ersten Mittwoch im Monat arbeiten wir in einer kleinen Runde (max. sechs Teilnehmer) an Texten – oft geht es dabei um Figurenentwicklung, Dialoge oder Hintergrundgeschichten.
Und das Beste: Du bestimmst das Thema mit! Je nachdem, woran du gerade arbeiten willst, bauen wir es flexibel ein.
Du kannst vorab 5–10 Seiten deines Manuskripts einreichen, erhältst mein persönliches Feedback, und wir nehmen uns Zeit für Übungen und gemeinsames Schreiben.
💰 Kosten:
– Einzeltermin: 50 €
– 3-Monats-Abo: 140 €
– 6-Monats-Abo: 270 €
📅 Nächster Termin: 3. September 2025
📩 Schreib mir, um deinen Platz zu sichern – es gibt nur fünf freie Plätze pro Termin.
-> info[at]kreative-schreiberei[punkt]de
No responses yet