Deine Figur hat jetzt einen Namen und ein grobes Profil. Du weißt, wie sie aussieht, welche Eigenschaften sie hat und vielleicht auch schon ein paar Ecken und Kanten. Aber bis hierhin ist sie noch eher eine Figur auf Papier – eine Sammlung von Merkmalen. Jetzt kommt der Schritt, der aus einer Liste von Fakten eine lebendige Persönlichkeit macht. Wie du deine Charaktere zum Leben erwecken kannst, zeige ich dir hier:
Denn erst wenn deine Figur anfängt, dich zu überraschen, zu widersprechen oder eigene Ideen einzubringen, wird sie lebendig.
📚 Du hast die vorherigen Schrtte verpasst? Hier kannst du nachlesen:
– Namen für Charaktere finden – der erste Schritt zu unvergesslichen Figuren
– Vom Namen zur Persönlichkeit – der zweite Schritt zu ausgefeilten Figuren
Hier geht es darum, genau das zu erreichen: Deinen Charakter so tief zu verstehen, dass er oder sie im Kopf deiner Leser lebendig wird – mit Ecken, Kanten, Marotten und Herz.
Denn: Figuren werden nicht durch Steckbriefe unvergesslich, sondern durch das, was sie tun – und wie sie fühlen, denken, reagieren.
Szenen statt Steckbriefe
Der beste Weg, um deine Charaktere zum Leben zu erwecken, ist, sie in Aktion zu sehen. Dafür musst du nicht gleich die große Schlüsselszene deines Romans schreiben. Setze deine Figur in kleine Probeszenen, die außerhalb deiner eigentlichen Handlung liegen können:
- Wie reagiert sie, wenn jemand ihr Lieblingsbuch ausleiht und mit Kaffeeflecken zurückgibt?
- Was tut sie, wenn sie auf dem Wochenmarkt den letzten Apfelkuchen sieht – und jemand anderes greift gleichzeitig danach?
- Welche Worte findet sie, wenn sie einem Kind erklären soll, warum der Himmel blau ist?
Diese Mini-Szenen helfen dir, Stimme, Körpersprache und Denkweise deiner Figur zu entwickeln – ganz ohne Druck, dass alles perfekt in deine Story passen muss.
Echte Gefühle statt Klischees
Lebendige Figuren sind keine wandelnden Stereotype. Überlege:
- Was fühlt dein Bösewicht, wenn er sein Ziel erreicht? Triumph, Leere, Zweifel?
- Was treibt deine Heldin an, wenn sie kurz davorsteht, alles aufzugeben?
- Wo liegen ihre Grenzen – und was passiert, wenn sie diese überschreitet?
Wenn du Emotionen nachvollziehbar machst, werden Leser*innen mitfühlen – selbst dann, wenn sie mit der Figur nicht einverstanden sind.
Entwicklung statt Stillstand
Spannende Figuren verändern sich im Laufe einer Geschichte. Sie lernen dazu, brechen Gewohnheiten, machen Fehler und wachsen an Herausforderungen.
Manchmal geschieht diese Entwicklung leise – ein misstrauischer Mensch fasst langsam Vertrauen. Manchmal ist sie dramatisch – eine Figur, die immer weggelaufen ist, stellt sich plötzlich dem Feind.
Frage dich: Wo startet deine Figur am Anfang – und wo soll sie am Ende stehen? Der Weg dazwischen macht sie unvergesslich.
📚 Verpasse nicht die vorherigen Schritte:
– Namen für Charaktere finden – der erste Schritt zu unvergesslichen Figuren
– Charakterentwicklung – der zweite Schritt zu ausgefeilten Figuren
💡 ManuskriptMittwoch – bring deine Figuren zum Strahlen
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📩 E-Mail: info[at]kreative-schreiberei[punkt]de
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