Mittelaltermärkte

Mittelaltermarkt im Angelbachtal

Immer am zweiten Wochenende im August findet der Mittelaltermarkt im Angelbachtal statt. Der Termin gehört schon fest in meinen Kalender und ich habe ihn in der Corona-Zeit schmerzlich vermisst.

Die Anreise zum Spectaculum. Mit Abstecher.

Das Angelbachtal liegt in der Nähe von Sinsheim und Kronau. Wenn ich mir anschaue, wie weit ich für Mittelaltermärkte fahre, gehört das Angelbachtal zu den Locations, die noch verhältnismäßig nah liegen. In etwas mehr als zwei Stunden habe ich die Gegend von Lörrach aus mit dem Auto erreicht. Dennoch haben wir uns für diesen Markt eine Unterkunft in der Nähe gesucht und übernachtet, um den Markt in aller Ruhe genießen zu können. Zu einem Besuch im Angelbachtal gehört für mich inzwischen auch ein Abstecher zum Lußhardtsee (https://www.seen.de/lusshardtsee/) bei Kronau. Dort kann man wunderbar in einem Baggersee abkühlen. Das Strandcafe gypsea (https://www.gypsea-lusshardtsee.de/) sorgt dabei für das leibliche Wohl. Schön ist auch, dass es schattige Liegeplätze auf einer Wiese gibt und einen Ruhebereich. Leider halten sich nicht alle Besucher an diesen schriftlichen Hinweis.

Die Fakten zum Mittelaltermarkt im Angelbachtal

Das Spectaculum gehört zu denen, die es schon lange gibt: seit mehr als 25 Jahren wird hier mittelalterlich gefeiert, geschmaust und gekämpft.

Die Preise sind noch moderat: An der Tageskasse zahlen erwachsene Besucher 15 Euro (12 Euro im Vorverkauf), Gewandete oder Menschen mit einer Behinderung ab 80% zahlen auch an der Tageskasse 12 Euro.

Parkplätze stehen kostenfrei und in ausreichender Zahl zur Verfügung. Von einigen Parkplätzen ist jedoch ein Fußweg von ca 10-15 Minuten in Kauf zu nehmen.

Mehr als 20 Lagergruppen bieten Einblick in mittelalterliches Leben. Die Anzahl der Händler konnte ich leider nicht heraus finden. Aber der Mittelaltermarkt im Angelbachtal gehört zu den größeren und etliche Verkaufsstände laden zum Schauen und kaufen ein. Am Samstag reiten und kämpfen edle Recken dreimal in einem Ritterturnier gegeneinander, am Sonntag zweimal. Ein Badehaus, eine Wasserguillotine und eine Kinderschiffsschaukel mit Wikingerbooten und viele weitere, mittelalterliche Attraktioen machen die besondere Atmosphäre aus und lassen einen in eine andere Zeit eintauchen. Dazu tragen auch die Falkner der Grafen von Strzemieczny mit ihren Greifvögeln bei, die sowohl durch die Anmut der Tiere, als auch ihre prächtige Gewandung zu beeindrucken wissen.

Eine erstaunliche Tatsache

Auf dem ganzen Platz wird keine Cola verkauft. Es gab Holunderfassbrause oder Himbeerfassbrause, selbstgemachte Zitronenminzlimo oder Orangeingwerlimo, Apfelschorle oder Wasser, aber keine Cola. Ist ja auch nicht mittelalterlich. 😉 Dagegen finden sich alle möglichen Sorten alkoholischer Getränke: natürlich dürfen vor allem Met und Bier nicht fehlen.

Veranstalter ist der Histotainmentpark Adventon (http://mittelalterpark.de), der in Osterburken einen Museumspark für lebendige Geschichtsdarstellung betreibt. Dort kann man Miterleben wie eine mittelalterliche Stadt entsteht und Gerber, Schmied und andere Handwerker beobachten.

Das Besondere am Mittelaltermarkt im Angelbachtal

Für mich besonders ist neben der großen Bandbreite an Verkaufsständen das Flair des Marktes. Zum Einen sieht man viele gut und authentisch gekleidete Gewandete, zum Anderen ist das Ambiente des Schlossparks wirklich wunderbar geeignet für dieses Spectaculum. Eine weite Grasfläche mit vielen alten und hohen Bäumen lädt zum Verweilen ein. Durch den Baumbestand gibt es auch bei grellem Sonnenschein und 32 Grad Hitze genügend Schattenplätze zum Hinsetzen und Ausruhen. (Wenn man sich nicht zu fein ist, sich in die Wiese zu setzen.) Schön ist auch das Schloss mit seinem Wassergraben drum herum. Zelte und Lagerleben sind harmonisch in den großen Park eingebettet und so versprüht der Mittelaltermarkt im Angelbachtal seinen ganz besonderen mittelalterlichen Charme.

Hexe Walpurga auf dem Mittelaltermarkt im Angelbachtal

Dieses Mal war für mich auch ein walking act auf dem Platz ein weiteres Highlight. Die Hexe Walpurga (http://www.hexe-walpurga.de/) war mit Hexenhut, Stock und urigen Schuhen unterwegs zwischen Marktständen und Bäumen und hatte für jeden, der ihr nicht explizit aus dem Weg ging ein nettes Wort. Ihre Art mit Kindern umzugehen, jeden anzureden, der nicht schnell genug weg war und ihre liebevolle, behutsame Art waren einfach herzerfrischend. So zauberte sie ein Lächeln auf das Gesicht eines Mädchens mit Downsyndrom, in dem sie ein Foto mit ihm machte und es ermutigte, so zu sein, wie es eben ist. „Jeder ist auf seine eigene Weise schön! Du auf deine und ich auf meine!“, sagte sie zu dem als Prinzessin verkleideten Mädchen. Und die strahlte über das ganze Gesicht.

Einen kleinen Jungen frage sie, ob er Ritter werden wolle. Als der verneinte, hakte sie nach und bekam zur Antwort: Er will Mama werden. Die Hexe lächelte und meinte: „Ohh, das ist schwer, aber heute ist ja fast nichts mehr unmöglich!“ und zwinkerte ihm zu.

Auch uns begrüßte sie und philosophierte darüber, wie gemütlich es sei, im Schatten zu sitzen.

Mein Fazit

Im Angelbachtal ist es einfach gemütlich. Es waren viele Familien mit großen und kleinen Kindern unterwegs, auch etliche Menschen mit Behinderungen nahmen teil und konnten einen vergnüglichen Tag im Mittelalter verbringen.

Für mich ist dieser Termin nicht mehr wegzudenken aus meinem persönlichen Mittelalterkalender. Deshalb werde ich nächstes Jahr, so Gott will, wieder ins Angelbachtal reisen und den Markt genießen. Dann am 12.-13.08.2023. Weitere Informationen findet Ihr unter http://www.ritterfest-angelbachtal.de/

Vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten Mittelalterfest im Angelbachtal.

Hinterlasst mir gerne Eure Meinung in den Kommentaren.

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